Nachfolger ist abwärtskompatibel zu CI 1.0
Die Diskussion um Common Interface Plus (CI Plus) erreicht emotionale Sphären wie einst die Debatte um Entavio. Wieder einmal wird das Ende des mündigen Verbrauchers durch die Gängelung mit einer neuen Technologie heraufbeschworen. Mit CI Plus könnten keine digitalen Aufnahmen mehr getätigt werden und zudem würden CI-Geräte zu Elektroschrott. Wie immer wird dabei übers Ziel hinausgeschossen. Zurück also zur Sachlichkeit!
Die unverschlüsselte Datenübertragung zwischen einem CI-Modul und einem Fernseher oder einer Set-Top-Box ist den Inhalteanbietern ein Dorn im Auge, weshalb sie integrierte Lösungen dem Common Interface vorziehen. Die Folge: Der Verbraucher hat keine große Auswahl an Empfangsgeräten für Pay- TV, schon gar nicht im Kabel, was insbesondere die Fernsehhersteller dazu trieb, einen Standard zu schaffen, der die unsichere Lücke zwischen CI-Modul und Endgerät schließt: CI Plus.
Das CI-Plus-Protokoll
Ähnlich wie bei HDCP, dem Kopierschutz der HDMI-Schnittstelle, findet zwischen einem CI-Plus-Modul und einem CI-Plus-zertifizierten Endgerät eine gegenseitige Authentifizierung statt, die die Kommunikation beider Geräte erst ermöglicht. Über einen sicheren, authentifizierten Kanal werden dann alle kritischen Daten, also solche, die die Sicherheit der Inhalte anbelangen und die nicht verändert werden dürfen, übertragen. Zu diesen kritischen Daten gehören auch die sogenannten Usage Rules Information (URI). Sie bestimmen, was mit dem jeweiligen Inhalt gemacht werden darf und was nicht. Zunächst wird geprüft, ob die URI-Versionen beider CI-Plus-Geräte identisch sind.
Erst dann werden die URI-Befehle übertragen. Anschließend wird von beiden Geräten ein gemeinsamer Code für die Ent- und Verschlüsselung der Inhalte generiert. Sowohl für CI-Plus-Module als auch für SD- und HDTV-Endgeräte wird ein 56-Bit-Schlüssel eingesetzt. Optional kann für HD-Inhalte das CI-Plus-Modul auch mit einem 128-Bit-Schlüssel ausgestattet werden. Für HDTV-fähige Endgeräte ist er vorgeschrieben.