Brillanter LED-Traum

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Brillanter LED-Traum, Teil 2

3D, wie es sein soll

3D, wie es ein soll

Auch wenn unser Testgerät aufgrund einer nicht finalen Software einige Fehler im 3D-Modus aufwies, waren wir dennoch von der plastischen Darstellung beeindruckt. Zum einen präsentiert der 55ZL1 ein nahezu von Doppelkonturen befreites 3D-Bild und zum anderen müssen Sie bei der greifbaren Darstellung nicht mit einem eingeschränkten Kontrast leben, denn die LED-Hinterleuchtung arbeitet genauso effizient wie im 2D-Modus.
 
Bei den Direct-LED-LCDs der Konkurrenz müssen Sie derzeit bei der 3D-Darstellung auf das Local Dimming verzichten, der Schwarzwert pendelt sich dementsprechend nur auf mittlerem Niveau ein. Nicht so beim Toshiba 55ZL1, der dunkle Bereiche nach wie vor ohne Aufhellungen zeigt und den Kontrastvorteil auch im 3D-Modus offenbart. In der finalen Version will Toshiba zudem mit einer von der Cevo Engine gestützten 2D-zu-3D-Wandlung beeindrucken.
 
Die Konvertierung lässt sich in ihrer Intensität anpassen, laut Toshiba können Sie aber auch bei nativen 3D-Inhalten den Tiefeneindruck regulieren. Enttäuschend fällt bislang nur die Helligkeit im 3D-Modus aus, denn der Direct-LED-LCD konnte sich hier nicht von der Konkurrenz absetzen.

TV-Profi

In Japan kam Toshibas Ableger des Cevo-TV mit acht Tunern auf den Markt, im hiesigen Modell müssen Sie mit jeweils einem Empfangsteil für digitales Antennen-, Kabel- und Satellitenfernsehen vorliebnehmen. Auch die interne Festplatte fand nicht den Weg in das deutsche Modell, die Aufnahmefunktion erfolgt stattdessen über einen externen Datenträger: Toshiba legt dem 55ZL1 eine USB-Festplatte mit 500 Gigabyte Speicherplatz bei.
 
Im Vorabtest funktionierten die Aufnahmefunktionen jedoch noch nicht, in der finalen Version können Sie selbstverständlich das zeitversetzte Fernsehen (Time-Shift) nutzen. Aufnahmen können Sie entweder direkt oder aus der elektronischen Programmzeitschrift (EPG) heraus starten. An dieser Stelle ist es auch möglich, eine Vor- und Nachlaufzeit bzw. eine wöchentliche Aufzeichnung festzulegen.
 
Die EPG-Darstellung präsentiert sich über die gesamte Bildfläche und verdeckt so den laufenden Inhalt, der Ton des jeweiligen Senders wird aber nicht unterbrochen. Wenn der 55ZL1 in den Handel kommt (Ende Juni/Anfang Juli), soll zudem der HbbTV-Standard unterstützt werden.

Vernetzt

Die Vielfalt der Internetfunktionen gibt sich noch eingeschränkt und zum Testzeitpunkt standen lediglich drei Angebote bereit. An diesem Ausstattungsmerkmal wird sich aller Wahrscheinlichkeit bis zur Veröffentlichung nichts mehr ändern, denn Toshiba behandelt die Internetfunktionen bei allen derzeit erhältlichen Klassen eher stiefmütterlich.
 
Ein Novum gibt es dennoch: Die Videos des Internetportals Youtube können Sie auch hochauflösend abrufen, leider blieb der Bildschirm im Test mit aktivierter HQ-Funktion schwarz und nur der Ton lief weiter. Auch das Streaming war noch nicht in angedachtem Maße nutzbar. In Zukunft soll der 55ZL1 per Computer über das Netzwerk ansteuerbar sein und so können Sie etwa Videos direkt wiedergeben.
 
Auch die Zuspielung von Medien per USB-Stick fiel noch durchwachsen aus, beim finalen Modell gehen wir jedoch von einer ähnlich großen Formatvielfalt aus, wie sie die bereits am Markt erhältlichen Toshiba-Fernseher bieten.

Fernseher der Zukunft

Toshiba zeigt mit dem 55ZL1 eindrucksvoll, wie stark sich ein LED-LCD von der Konkurrenz absetzen kann. In den Kategorien Helligkeit, Schwarzdarstellung und Bildkontrast sticht der 55ZL1 bereits in diesem frühen Stadium sämtliche Mitbewerber aus – bis auf den Blickwinkel gibt es an dieser Stelle kaum noch etwas zu bemängeln.
 
Beeindruckend gelang insbesondere die niemals störende Arbeitsweise der Hintergrundbeleuchtung: Selbst provokante Filmsequenzen brachten die Bildverarbeitung des Fernsehers nicht in Verlegenheit. Dem Kaufpreis weniger entsprechend fällt die Verarbeitung aus. Das Kunststoffkleid erscheint wenig robust, immerhin hat sich Toshiba von der kontrastmindernden Glasfront wieder getrennt, sodass der gute Bildeindruck auch unter Tageslicht gewahrt bleibt.
 
Die mitgelieferte Soundbar erzeugt ein ansprechendes Klangbild, allerdings fehlt Kinofilmen das nötige Volumen. Dennoch: Sollte der 55ZL1 in der finalen Fassung die Bildeindrücke des Vorserienmusters bestätigen können, steht dem Sprung auf das Treppchen der aktuellen Flachbild-TVs trotz kleiner Mängel nichts mehr im Weg.
(Dennis Schirrmacher)

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