Breitbandalternative

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Breitbandalternative, Teil 2

Internet mit Filiago

Nach Aufbau, Ausrichten und Anschluss der Technik geht es an einem PC weiter; von dort aus müssen Sie das Modem für den Erstkontakt einstellen. Wer schon einmal einen Internetzugang besessen hat, wird Fritz! kennen. Fritz! wohnt in Berlin, sein Vater ist AVM und stellt ganz famose DSL-Router her. Filiago hat dem Angebot einen Fritz!-Box-Router beigelegt. Diese Fritz! Box mit dem Namen 7270 ist ein wunderbares Gerät: Sie dient zur Einwahl in das Satelliteninternet und stellt gleichzeitig den Telefonanschluss bereit. Dieser wird wie bei Sat-Speed+ ebenfalls über Voice-over-IP realisiert. Die Sprache wird also in Bits und Bytes umgerechnet und per Satelliten-Up- und -Downstream an die Basisstation gesandt, von wo aus das Telefonat ins reguläre Festnetz umgesetzt wird.
 
Dabei bietet die Fritz! Box jeglichen Komfort: DECT- Basisstation, Anruflisten, Rufumleitung, Listen mit verpassten Anrufen, Anrufbeantworter, Schnellwahl und Internetanrufe. Sie ist also im Prinzip eine kleine Telefonanlage und lässt sich mit Analogtelefonen sowie ISDN-Geräten betreiben und kann dank S0-Anschluss auch mit ISDN-Telefonanlagen verkuppelt werden.
 
Dank Telefonflatrate ins deutsche Festnetz macht Telefonieren so richtig Spaß – wenn nur nicht die Verzögerung wäre. Bis die Datenpakete ihren Weg von der Satellitenantenne zum Satelliten, dann zur Basisstation, durch das Telefonnetz bis zum Gesprächsteilnehmer auf der anderen Seite gefunden haben, vergeht immerhin eine knappe Sekunde. Zu viel Zeit, um sich permanent ins Wort zu fallen, aber zu wenig, um es nicht zu bemerken. Ein Hinweis zu Gesprächsbeginn, dass Sie ein Opfer verfehlter Breitbandpolitik sind, ist hier hilfreich.

Der Internetzugang ist jedoch problemlos nutzbar, leider vermissen wir eine deutsche IP-Adresse. Die Mediatheken von ARD und ZDF lassen sich deshalb nicht nutzen und der Genuss des Liechtensteiner Pendants ist nicht jedermanns Geschmack. Die Reaktionszeiten sind aufgrund der technischen Voraussetzungen mit 754 Millisekunden (ms) (Kommandozeilenbefehl ping digitalfernsehen.de) ebenfalls nicht rühmlich. Der Seitenaufbau findet gemächlich, aber kontinuierlich statt. Für die viel zitierten Power-User ist das Filiago-Angebot nicht geeignet. Ein Datenvolumen von zwei Gigabyte pro Monat ist enthalten – das ist ausreichend für entspanntes Surfen und den einen oder anderen Download. Video-on-Demand, das Herunterladen von Filmen oder ähnliche bandbreitenintensive Dienste sind somit nicht ratsam.

Ebenso wie die Internetagentur Schott setzt Filiago eine Fair-use-Policy (FuP) ein, um die Datenvolumina im gesamten Netz im Griff zu haben. Genauere Informationen gibt es auf der Anbieterwebsite. Anschlusstechnisch finden an der Fritz! Box bis zu drei kabelgebundene Netzwerkgeräte Platz. Weitere Netzteilnehmer haben per WLAN (802.11n) mit 300 Megabit pro Sekunde (MBit/s) Zugang.

Vorteile:

  • Selbstaufbau möglich
  • Triple Play
  • grandioses Endgerät

 
Nachteile:

  • neue Satellitenposition notwendig
    seltsames Finanzierungsmodell
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