Woodstock: BluNote-Café, Teil 5
Woodstock- Ultimate Collector’s Edition
Das Jahr 1969 war voller Kontroversen. Auf der einen Seite betrat der Mensch erstmals den Mond, andererseits herrschte Krieg in Vietnam. Die amerikanische Bevölkerung demonstrierte auf den Straßen für Bürgerrechte, Emanzipation und gegen den Krieg. Es wuchs eine neue Generation heran – eine Generation, die Liebe und Frieden anstrebte.
Die vier Jungs Mike Lang, Artie Kornfel, Joel Rosenman und John Roberts gründeten gemeinsam das Aufnahmestudio Media Sounds und entwarfen das Konzept für eine Veranstaltung, mit der sie das Ganze finanzieren wollten: Die Idee zum „Woodstock Festival“ war geboren.
Da in der Umgebung des Örtchens Woodstock viele Künstler wohnten, bot es sich an, das Festival in unmittelbarer Nähe bzw. im Nachbardorf Wallkill zu feiern. Als die Veranstalter anfingen, das triste Industriegelände bunt anzumalen, wurden die Dorfbewohner stutzig.
Mit den Worten „Wir wollen hier keine 150 000 Hippies haben“ kündigten sie den Pachtvertrag. Glücklicherweise stellte der Farmer Max Yasgur einen passenden Acker in Bethel zur Verfügung.
Eine Legende beginnt Anfangs wurde nur mit 50 000 Besuchern gerechnet, doch es machten sich circa eine Million Menschen auf den Weg. Durch diesen riesigen Andrang waren sämtliche Zufahrtsstraßen blockiert. Nur 400 000 Fans erreichten schließlich ihr Ziel. Eine Eintrittskarte für alle drei Tage sollte lediglich 24 Dollar kosten, durch den großen Ansturm mussten die Organisatoren aber die Absperrzäune niederreißen und das Festival kostenlos veranstalten. Daraus ergab sich wiederum, dass die Versorgung mit Wasser und Nahrungsmitteln sowie die Bereitstellung von sanitären Anlagen und medizinischer Hilfe nicht mehr gewährleistet war.
Seinen Auftakt hatte Woodstock am Freitag, den 15. August 1969 um 17.07 Uhr mit dem Auftritt des bis dahin noch unbekannten Richie Heavens. Er sprang für die Band Sweetwater ein, die aufgrund der Verkehrslage noch nicht eingetroffen war. Nach vielen Zugaben gingen ihm die Songs aus und er fing an, das Spiritual „Motherless Child“ zu improvisieren. Seine Darbietung gilt als bewegendster Moment der ganzen drei Tage. Weitere unvergessene Höhepunkte waren Joe McDonalds Vietnamkritik „I Feel Like I’m Fixin’ To Die Rag“, John Sebastians „Younger Generation“, Canned Heats „Up The Country“ und nicht zu vergessen Jimi Hendrix’ „The Star-Spangled Banner“, eine Interpretation der amerikanischen Nationalhymne, die durch beigefügte Geräusche einschlagender Raketen einen Appell für Frieden und das Ende des Vietnamkriegs darstellen sollte.