BluNote-Café: Schwarze Musik und harte Klänge, Teil 6
AC/DC – Live At The River Plate
Die Erfinder des Hardrock AC/DC trumpfen seit mehreren Jahrzehnten mit einer gewaltigen Bühnenshow auf. Diese erreichte nach Meinung einiger Fans bei der „Black Ice“-Worldtour im Jahre 2009 vor allem durch die Kulissengestaltung ihren Höhepunkt. Hatte doch die Band eine riesige Dampflokomotive mit Teufelshörnchen und eine überdimensionale Höllenglocke aufgefahren, die zünftig zu den Klängen von „Hells Bells“ angeschlagen wurde. Wie gewohnt legt Lead-Gitarrist Angus Young ohne jegliche Anstrengung einen Duckwalk nach dem anderen aufs Parkett und wirkt trotz violetter Samt-Schuluniform und des – aufgrund seines Alters – ziemlich angegrauten Lockenschwalls überhaupt nicht albern.
Sein älterer Bruder Malcolm posiert wie üblich neben Schlagzeuger Cliff Williams, während Brian Johnson die passenden Texte ins Mikrofon krächzt. Bei drei aufeinander folgenden Konzerten in Buenos Aires wurde das Spektakel mit insgesamt 32 HD-Kameras aufgezeichnet. Dabei beeindruckt vor allem die gewaltige Masse an argentinischen Fans, die sich wellenartig zum unverkennbaren AC/DC-Sound bewegt und dabei auf und ab springt. Ein Wunder, dass es während der Auftritte bei der großen Besucherzahl nicht zu einer Massenpanik kam. Das Bildmaterial der Blu-ray zeichnet sich durch eine durchschnittliche Qualität aus. Der Kontrast ist hoch und die Darstellung der Farben auf hohem Niveau. Allerdings sind sowohl bei sehr hellen als auch dunklen Szenen deutliche Artefakte zu erkennen.
Auch die Schärfe lässt manchmal nach und Details sind nur schwer ausfindig zu machen. Akustisch gibt es wenig auszusetzen: Der tobende Applaus der Fans steckt den Zuhörer begeisternd an. Durch eine optimale Räumlichkeit und einzelne Klangeffekte wird eine angenehme Liveatmosphäre geschaffen. Allerdings lässt die Zusammenstellung der Setlist einige Wünsche offen. Zwar gehören Klassiker wie „Highway To Hell“ zu einem AC/DC-Konzert, jedoch wünschten wir uns ein bisschen mehr Abwechslung aus dem umfangreichen Repertoire der dienstältesten Hardrock-Band. Im Bonusmaterial gibt es die komplette Show-Opening-Animation, die zu Beginn der Auftritte gezeigt wurde, sowie eine Dokumentation „Behind The Scences In Buenos Aires“, in der die argentinischen Fans zu Wort kommen.
Tracklist
- Rock N Roll Train
- Hell Ain’t A Bad Place To Be
- Back in Black
- Big Jack
- Dirty Deeds Done Dirt Cheap
- Shot Down In Flames
- Thunderstruck
- Black Ice
- The Jack
- Hells Bells
- Shoot To Thrill
- War Machine
- Dog Eat Dog
- You Shook Me All Night Long
- T.N.T.
- Whole Lotta Rosie
- Let There Be Rock
- Highway To Hell
- For Those About To Rock (We Salute You)
AC/DC – Live At River Plate
(Lydia Fischer)