BluNote-Café: Schwarze Musik und harte Klänge, Teil 5
Subway To Sally – Schlachthof
Zwar heißt es bei Rainald Grebe: „Es gibt Länder, wo was los ist. Es gibt Länder, wo richtig was los ist. Und es gibt Brandenburg“, doch die aus Potsdam stammende Band Subway To Sally beweist, dass jede Regel eine Ausnahme hat. Im Februar 2008 traten sie mit ihrem Folk-Metal-Sound beim Bundesvision Song Contest für ihr Bundesland an und belegten mal eben mit dem vom Album „Bastard“ stammenden Song „Auf Kiel“ den ersten Platz. Seither ist die Band in Deutschland weitgehend bekannt und der kommerzielle Erfolg hat eingesetzt. Umso wertvoller ist die Aufnahme der „Bastard“-Tour, die man bereits am 28. Dezember 2007 im Alten Schlachthof in Dresden auf Filmmaterial festhielt. Klar ist eins: Die Konzerte von Subway To Sally sind einfach legendär.
Mit ihrem facettenreichen Spiel lösen sie einerseits wahre Begeisterung bei der Zuhörerschaft aus, scheuen aber zugleich den direkten Kontakt zum Publikum nicht. So betritt beispielsweise während der Performance von „Eisblume“ ein männliches Zwillingspärchen die Bühne, Eric Fish überreicht beiden feierlich eine schwarze Rose…und schickt die beiden via Stagediving zurück in die Fanmassen. Optisch überzeugt die Blu-ray mit einer wunderbar anmutigen Lichtstimmung: Teilweise ist die Bühne komplett in Eisblau gehalten, dann wiederum wird die Halle mit spektakulären pyrotechnischen Effekten erfüllt. Die Bildqualität fällt jedoch sehr unterschiedlich aus: Während die Nahaufnahmen sehr scharf sind und auch Details erkennen lassen, erscheinen die Kameraeinstellungen aus einigem Abstand nicht so sehr hochauflösend und weisen an den Rändern Komprimierungsschwächen auf. Dafür überzeugt aber der Sound im Sinne eines anspruchsvollen Klangerlebnisses.
Trotz der veralteten Dolby-Digital- 5.1-Tonabmischung wird eine atemberaubende Konzertatmosphäre geschaffen. Allerdings fehlt es bei der Sprachausgabe an Dynamik und die hinteren Lautsprecher werden nur für einen leichten Widerhall genutzt. Einzelne Songs können nicht, wie bei den meisten Musik-Blu-rays üblich, über ein Pop-up-Menü angesteuert werden, der Nutzer muss dafür zurück ins Hauptmenü schalten. Fans, die dann immer noch nicht genug von Subway To Sally haben, können sich zusätzlich über eine von der Band selbst gedrehte Dokumentation über die Tour freuen.
Tracklist
- Canticum Satanae
- Hohelied
- Puppenspieler
- Unentdecktes Land
- Die Trommel
- Eisblumen
- Falscher Heiland
- Sabbat
- Es kommt ein Sturm
- Feuerland
- Wehe Stunde
- Meine Seele brennt
- Auf Kiel
- Tanz auf dem Vulkan
- Henkersbraut
- Kleid aus Rosen
- Sag dem Teufel
- Ohne Liebe
- Sieben
- Das Rätsel II
- Veitstanz
- Julia und die Räuber
- Fatum
- Umbra
- Seemannslied