BluNote-Café: Schwarze Musik und harte Klänge

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12. Oktober 2011, 12:06

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BluNote-Café: Schwarze Musik und harte Klänge, Teil 4

Primal Scream – Screamadelica Live

Pünktlich zum 20. Jubiläum ihrer dritten und gleichzeitig auch erfolgreichsten Platte „Screamadelica“ begibt sich die schottische Rockband Primal Scream auf eine Tour durch die ganze Welt. Dabei wird das Album zum ersten Mal vollständig auf einem Konzert performt. Die Tournee startete bereits Ende des letzten Jahres. Für die Blu-ray wurde das Londoner Konzert vom 26. November 2010 aufgezeichnet. Wer allerdings Lust hat, Primal Scream live zu sehen, der hat noch Chancen, Karten für das Berlin Festival am 9. September 2011 zu ergattern. Der Festivalbesuch und/oder der Kauf der blauen Scheibe lohnt sich allemal, denn bereits zu Beginn der Vorstellung ist für reichlich Gänsehaut bei der Zuhörerschaft gesorgt.

Eine riesige Glasscheibe zerbricht auf der Bühne, dahinter taucht das Logo der Band auf einer Videoleinwand auf. Sänger Bobby Gillespie betritt die Szene, schlägt mit seiner Stimme die ersten Takte zu „Movin‘ On Up“ an und schafft eine elektrisierende Atmosphäre, die das Publikum zu spontanem Beifall anregt. Die Band Primal Scream hat es schon in den 1990er Jahren verstanden, Alternativ Rock mit Dance Music zu kombinieren, und war damit ihrer Zeit weit voraus. Wahre Highlights sind dabei das düstere „Inner Flight“ sowie das psychedelische „Higher Than The Sun“. Um das „bewusstseinserweiternde“ Ziel derartiger Musik zu forcieren, arbeitet die Band mit einer starken Bühnenpräsenz: Im Grunde ist der Konzertraum sehr dunkel gehalten, wird aber pulsartig von grellem Licht durchflutet, beginnend mit Laser-Strahlen bis hin zu bunten Bildern auf der Videoleinwand.

Die filmische Verstärkung dieser psychedelischen Effekte erfolgt auch dadurch, dass der Auftritt der Band auf der Blu-ray Disc zusätzlich in Zeitlupe aufgenommen wurde. Allerdings wirkt sich das manchmal nachteilig auf die Bildqualität der blauen Scheibe aus. Aufgrund der unterschiedlichen Lichtverhältnisse musste der Kameramann auf sehr empfindliches Filmmaterial zurückgreifen und somit schwanken sowohl Schwarzwert als auch Schärfe sehr stark. Der DTS-HD-5.1-Sound ist recht gleichmäßig auf die einzelnen Boxen verteilt. Über einen leichten Widerhall auf den hinteren Lautsprechern wird eine atmosphärische Räumlichkeit erzeugt, die bei den Zuhörern ein Konzertfeeling entstehten lässt. Im Bonusbereich hat die Blu-ray noch einiges zu bieten: 30 Minuten weitere Songs sowie eine Audio-CD mit der Lifeaufnahme des Konzertes erfreuen den geneigten Hörer.