BluNote-Café: Schwarze Musik und harte Klänge

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12. Oktober 2011, 12:06

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BluNote-Café: Schwarze Musik und harte Klänge, Teil 3

Marilyn Manson – Guns, God And Government

Es gibt wohl kaum eine Gruppe, die sich mit ihrem skurrilen Auftreten derart in Szene setzen kann, wie Marilyn Manson. Bereits der Name ist ein Paradoxon, werden hier doch Schauspielikone Marilyn Monroe und Massenmörder Charles Manson semantisch verkuppelt. Jedes einzelne Bandmitglied verkörpert diese Widersprüchlichkeit aus Gut und Böse mit grotesken Kostümen und einer bizarren Erscheinung. Besonders auffällig ist dabei Frontmann Brian Warner, dessen Erkennungszeichen milchige Kontaktlinsen und eine bleich geschminkte Haut sind. Um ihn kursieren die wildesten Gerüchte, z. B. dass er kleine Kinder zum Frühstück verspeisen und Tiere auf offener Bühne schlachten würde.

Dieses Gerede verstärkt Warner, indem er Texte schreibt, die überwiegend von Gewalt, Angst, Drogen und Sex handeln. „Guns, God And Government“ war die erste Konzertaufnahme von Marilyn Manson, die im Jahr 2002 auf DVD und 2009 auf Blu-ray veröffentlicht wurde. Ein Highlight, das sich Brian Warner nicht entgehen lassen wollte, weshalb er die Regiearbeiten höchstselbst überwachte. Entstanden sind die Aufnahmen in den Jahren 1999 bis 2001 während der Welttournee zum Album „Holy Wood“. Eröffnet wird die Show, indem sich Warner, als römischer Imperator kostümiert, auf einem Streitwagen von zwei leicht bekleideten Frauen auf die Bühne ziehen lässt. Beginnend mit dem dabei eingespielten Song „Count To Six And Die“ nimmt so das Grusical seinen Lauf.

Das Horrorszenario wird auf die Spitze getrieben, wenn sich Warner vor seinem Publikum in Blut und Schlamm wälzt. Für die Bildkomposition wurden allerdings Aufnahmen von verschiedenen Auftritten zusammengeschnitten, sodass die Lippen nicht immer synchron zur Musik agieren. Der Sound ist klar und weist keine Störgeräusche auf. Jedoch fehlt es an Dynamik, da der Gesang von Brian Warner aufgrund des dominierenden Basses etwas untergeht. Dynamische Rundumeffekte kommen kaum zum Einsatz, weil der HD-Ton sehr gleichmäßig auf die einzelnen Lautsprecher aufgeteilt ist. Eine Konzertatmosphäre wie bei Referenz-Blu-rays kann daher aufgrund der eher durchschnittlichen Räumlichkeit nicht entstehen. Visuell gesehen weist das Bildmaterial kaum Makel auf. Der Schwarzwert ist optimal eingestellt, ab und zu fängt die Schärfe an zu schwächeln, sodass Details schwer mit bloßem Auge zu erkennen sind.