BluNote-Café: Pop-Glamour, Teil 3
Daft Punk – Interstella 5555
Wer kennt sie nicht, Thomas Bangalter und Guy-Manuel de Homem-Christo – besser bekannt als die französische House-Formation Daft Punk? Mit ihrer Single-Auskopplung „One More Time“ aus dem Album „Discovery“ erreichte die Band ihren bis dato größten Erfolg und genießt seitdem internationale Bekanntheit. Den weltweiten Ruhm haben Daft Punk vor allem den Musikvideos der ersten vier Singles „One More Time“, „Aerodynamic“, „Digital Love“, „Harder, Better, Faster, Stronger“ und „Something About Us“ von „Discovery“ im Anime-Stil zu verdanken, die vom Studio Toei unter der Regie von Leiji Matsumoto inszeniert wurden.
Matsumoto gilt als angesehener japanischer Mangaka (Manga- Autor), aus dessen Feder eine Vielzahl von Weltraumcomics wie „Space B attleship Yamato“ und „Captain Harlock“ stammen. Während der Arbeiten an „Discovery“ tüftelten Daft Punk parallel an einem Drehbuch, das die 14 Songs der Platte zu einem Weltraummusical zusammenfügt. Wieder wurde Leiji Matsumoto mit der Visualisierung beauftragt und entstanden ist ein imposantes Musikspektakel, das Fans und Kritiker gleichermaßen begeisterte.
„Interstella 5555“ handelt von vier blauhäutigen Musikern aus einer fernen Galaxis, die von einem mächtigen Plattenboss gekidnappt werden. Auf der Erde wird den Musikern eine menschenähnliche Gestalt verliehen und ihre Erinnerung mit einer irdischen ausgetauscht. Innerhalb kürzester Zeit bricht, ähnlich wie auf ihrem Heimatplan eten, ein Hype um die „Crescendolls“ aus. Doch ein Fan der Band, Raumfahrer Shep, macht es sich zur Aufgabe, die „Crecendolls“ aus den Fängen der gierigen Musik industrie zu befreien.
Das Anime-Musical kommt zum größten Teil ohne Dialoge aus und lebt vollkommen von den rhythmischen Klängen der House-Formation. Allerdings kommt leider keine Kinoatmosphäre im Heimkino auf, was an der geringen Dynamik und fehlenden Räumlichkeit liegt. Zwar ist die blaue Scheibe in DTS-HD 5.1 abgemischt, aller dings ist der Sound stark auf die Front ausgelegt und nur ein zarter Widerhall über die hinteren Lautsprecher vernehmbar. Das Bild hingegen zeichnet sich durch hohe Qualität aus. Nur ganz leichte Artefakte und Unschärfen sind zu erkennen. Trotz eines Unterpunktes im Menü der Disc sind keinerlei Extras auf der Scheibe enthalten.