BluNote-Café: Klassik

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BluNote-Café: Klassik, Teil 2

Musik berühmter Persönlichkeiten

Herbert von Karajan – Memorial Concert

Herbert von Karajan gilt als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Das Lebenswerk des 1989 verstorbenen Meisterdirigenten wurde 2008 in Form eines Konzerts der Berliner Philharmoniker geehrt. Jene Gedenkkonzerte für Karajan finden schon seit Längerem statt. Diesmal wohnten der Veranstaltung in Wien jedoch zwei enge Freunde des Ausnahmemusikers bei – Seiji Ozawa dirigierte das Konzert und Karajans Schützling Anne-Sophie Mutter übernahm die Solostimme der Geige. Beethoven, Bach sowie die „Pathetique“ von Tschaikowsky standen auf dem Programm.
 
Das Bild der Blu-ray ist leider recht flach und vor Farbverschiebungen nicht gefeit. Der Detailgrad ist allerdings recht hoch und in einigen Nahaufnahmen kann man sogar die Maserungen auf Anne-Sophie Mutters Geige erkennen. Die verlustfreie PCM-Tonspur erreicht in puncto Signalortung und klanglichem Detailreichtum fast Referenzwerte. Das Streicherensemble ist in der Raumtiefe und -breite differenzierbar. Das Zusammenspiel der Berliner Philharmoniker wirkt überaus homogen, ohne jemals matschig zu klingen. Durch die grandiose Tonqualität ist jedes Instrument klanglich in seiner gesamten Frequenzbreite zu definieren, selbst kleinste instrumental-charakteristische Unsauberheiten können wahrgenommen werden.
 
Der Höhepunkt ist der Klang der Sologeige. Selten wurde ein einzelnes Instrument in all seinen Facetten und Frequenzen aufgenommen und tontechnisch perfekt in den Gesamtmix eingebettet. Die 5.1-Spur ist im Gegensatz zu anderen Surround-Mixes perfekt auf die Räumlichkeit abgestimmt: Die hinteren Boxen werden durch Raumantwort sowie durch Applaus angesprochen, sodass der Zuschauer das Gefühl hat, mitten in den Rängen zu sitzen.

Daniel Barenboim – Beethoven: Piano Concertos

Der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim ist eine Institution. Nach einem beeindruckenden musikalischen Werdegang darf sich der gebürtige Argentinier seit 1992 Generalmusikdirektor der Staatsoper in Berlin nennen. 2007 gab der musikalische Weltenbummler ein Beethoven-Konzert in Bochum, welches aufgezeichnet und nun als Blu-ray veröffentlicht wurde.
 
Da das Konzert allerdings mit Fernsehkameras im 50-Hertz-Standard eingefangen wurde, stören gelegentlich Nebenprodukte wie Farbverschiebungen, zum Beispiel Blau- oder Grünstiche, das Bild und erzeugen einen Videolook. Dazu kommt der Verlust der Raumtiefe, welche dem visuellen Eindruck des Saales die Atmosphäre nimmt. Im Gegensatz zu bildlichen Schwächen wird im Audiobereich gepunktet. Die Blu-ray fährt mit einer verlustfreien PCM-Stereospur sowie einer DTS-HD-MA-5.1-Mehrkanalspur auf. Der Stereomix ist durch sein definierteres Klangbild attraktiver, allerdings werden beide Tonspuren durch die Akustik der Bochumer Jahrhunderthalle relativiert. Der ausgeprägte Raumhall erzeugt eine Intransparenz der Komposition, was den Verlust der spielerischen Feinheiten zur Folge hat. Die Performance von Barenboim, welcher hier als Pianist und Dirigent agiert, ist allerdings kraftvoll sowie energiegeladen und zeigt, dass der Argentinier für die musikalische Umsetzung der fünf Klavierkonzerte, die im Zeitraum von 1788 bis 1809 entstanden, der richtige Mann ist.
 
Die Extras auf der Disc fallen leider, wie bei vielen Blu-rays dieser Art, eher mager aus. Jedem, der über bildliche sowie klangliche Unstimmigkeiten hinwegsehen kann, sei sie aufgrund der einzigartigen Perfomance Barenboims sowie der Berliner Staatskapelle aber wärmstens empfohlen.

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