BluNote-Café: Alternative Music, Teil 3
Placebo: We Come In Pieces
Wenn man den Begriff „Alternative Music“ hört, kommt einem sofort die britische Band Placebo in den Sinn, die mit ihrem progressiven Rock Genreführer ist. Ihren ersten großen Hit hatte die amerikanischschwedisch- englische Combo mit dem Song „Nancy Boy“, durch den sie 1996 in Großbritannien ihren ersten großen Charterfolg errang. Der weltweite Durchbruch gelang jedoch mit „Every You And Every Me“, der auf dem Soundtrack zu „Eiskalte Engel“ veröffentlicht wurde. Mittlerweile schreibt Placebo schon 15 Jahre Bandgeschichte. Ein Grund mehr für das Trio, im Dezember 2008 auf seine 8. Welttournee zu gehen und das Album „Battle For The Sun“ zu promoten. Gespielt wurden 143 Shows in 44 Ländern vor 2,5 Millionen Fans. Am 28. September 2010 fand die Tour in London ihren Abschluss. Dieses grandiose Finale wurde für die Nachwelt auf Blu-ray festgehalten. Die Setlist beinhaltet sowohl Klassiker wie „Nancy Boy“, Coverversionen wie „All Apologies“ von Nirvana, aber auch aktuelle Chartstürmer wie „Ashtray Heart“.
Die Bildqualität der Blu-ray ist sehr unterschiedlich: Zum Teil sind die Aufnahmen gestochen scharf, sodass kleinste Details wie die Schweißperlen auf Brian Molkos Gesicht mit bloßem Auge zu erkennen sind; andererseits sind einige Sequenzen aus der Publikumsperspektive verwackelt und unscharf, wirken sogar wie mit einer Handykamera aufgenommen. Mithilfe schneller Schnitte und durch Verfremdungen im Comicstil werden die Konzertaufnahmen zu einer Art Collage zusammengefügt. Die Tonqualität der blauen Scheibe bewegt sich auf einem hohen Niveau: Der 5.1-Sound erscheint glasklar und leicht auf die Front abgemischt. Gesang und Instrumente werden recht gleichmäßig über die Boxen ausgegeben, allerdings entsteht durch den tosenden Applaus des Publikums, der über die hinteren Lautsprecher eingespielt wird, ein Gänsehaut verursachendes Konzertfeeling. Im Bonusmaterial sind sechs weitere Liveaufzeichnungen der Gruppe enthalten. Des Weiteren befinden sich auf dem wertvollen Silberling die 61-minütige Dokumentation „Coming Up“ sowie der Kurzfilm „Trigger Happy Hands“.