Blu-rock: John Mayer, Amy Winhouse, B. B. King & Co., Teil 5
Jimi Hendrix – Live at Monterey
Der Mann, der den Klang gehörfeindlich kreischender E-Gitarren salonfähig gemacht hat, kommt jetzt in hochauflösender Ton- und Bildqualität. In „verlustfreiem“ HD-Sound kann man jetzt den Gitarristen bewundern, der sein Instrument nach Benutzung am liebsten in Brand oder optional in den Verstärker steckte.
Ein Widerspruch in sich? Schon möglich, aber nichtsdestotrotz nutzte Hendrix Verzerrung und Rückkoppelung als einzigartiges musikalisches Ausdrucksmittel und die Blu-ray bietet die bisher hochwertigste Wiedergabequalität.
Der Knackpunkt liegt woanders: Die mehr als 40 Jahre alte Aufnahmetechnik hat mit dem heutigen Standard nichts mehr gemein. Die Folgen sind ein grobkörniges Bild und undifferenzierter Sound.
Hier ist selbst das beste Remastering machtlos. Wen das alles nicht abschrecken kann, der erlebt einen stets Kaugummi kauenden Jimi in Höchstform.
„Foxey Lady“ und „Hey Joe“ schmettert der Meister mit gewohnter, an Gleichgültigkeit grenzender Gelassenheit.
Des Weiteren stehen die Coversongs „Wild Thing“ und „Like A Rolling Stone“ auf der Setlist. Insgesamt umfasst diese aber lediglich sieben (wenn auch sehr lange) Tracks.
Dafür hat man die Bonussektion gut gefüllt, und zwar mit einer zweiminütigen Diashow mit Musikuntermalung, einem Bonus-View-Feature und einem Interview mit dem Veranstalter des Monterey-Festivals.
Obendrauf gibt es den zehnminütigen Mitschnitt eines Londoner Hinterzimmer-Konzertes in schlechter Handycam-Qualität. Dies alles macht „Live At Monterey“ zu einer Scheibe (nur) für Fans, Legenden sterben ja bekanntermaßen nie. In HD erstehen sie jedoch auch nicht wieder auf.