Blu-ray selbst gemacht

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Blu-ray selbst gemacht, Teil 4

Blu-ray-Aufnahme

Kopien? Leider nein!

Im Moment ist es nicht möglich, mit einem Blu-ray-Rekorder Kopien einer handelsüblichen Blu-ray Disc anzufertigen. Ein ausgefeilter Kopierschutz (AACS) verhindert dies. Ihre privaten Heimvideos, die Sie selbst erstellt haben, kommen ohne Kopierschutz aus und können kopiert werden.
 
Der Inhalteschutz ist den Filmstudios seit dem „Debakel“ DVD sehr wichtig. Der Kopierschutz einer Video-DVD war bereits nach kurzer Zeit Makulatur. Das sollte bei der Blu-ray nicht geschehen. Das Kopieren von Blu-ray Discs ist weder erlaubt noch erwünscht, auch nicht mit dem Blu-ray-Rekorder. Aber wie steht es mit der Privatkopie? Die Beantwortung der Frage bedarf einer genaueren Betrachtung der rechtlichen Situation. Das „Recht“ auf eine Kopie haben Sie zwar, doch Sie dürfen keine Hemmnisse des Kopiervorgangs umgehen, sprich den Kopierschutz. Faktisch muss Ihnen der Hersteller eine Kopie anbieten (wollen).

Das Zauberwort heißt hier DRM – „Digitales Rechtemanagement“. Erste Ansätze sind mit der „Digital Copy“ für tragbare Medienplayer bereits Realität, doch hochwertige Privatkopien sind derzeit noch nicht möglich. Und wenn doch, dann werden Sie mit einer Gängelung leben müssen. Die entsprechenden Kopien („Managed Copy“) werden über das Internet überwacht und erfordern passende Abspielgeräte, sodass Sie diese Filme nicht ohne Weiteres weitergeben können. Ob dieser Generalverdacht gewünscht, gewollt oder rechtmäßig ist, haben andere zu entscheiden.

Blu-ray-Video auf DVD

Alle auf einem Blu-ray-Rekorder gespeicherten Videofilme lassen sich auf eine DVD brennen. Die Qualität wird dabei an die einer Video-DVD angepasst. So bleiben die Discs auch auf (fast) allen handelsüblichen DVD-Playern abspielbar. Beim Erstellen einer solchen Video-DVD sind ebenfalls Qualitätseinstellungen vorzunehmen, die sich in vier Qualitätsstufen gliedern.

Wählerisches HD-Material

Aufseiten der Aufzeichnung erstellt der Blu-ray- Rekorder stets formatkonforme Discs. So kann die neue Scheibe auf fast jedem Player abgespielt werden. Sonderformate wie die sogenannte Mini-Blu-ray, die eine Datenstruktur im Blu-ray- Format auf einer beschreibbaren DVD darstellt, sind nicht vorgesehen. Die Laufzeit einer Aufnahme auf einer Blu-ray Disc lässt sich lediglich über eine reduzierte Bildqualität beeinflussen. SD-Aufnahmen werden auf DVD geschrieben, HD-Aufnahmen auf Blu-ray. Crossmediale Aufzeichnungen sind stets mit einer Videoumwandlung verbunden.

Rekorder als Player

Der Blu-ray-Rekorder verfügt über ein optisches Laufwerk, das sich natürlich auf handelsübliche Film-Blu-rays versteht. Sie können den Rekorder somit auch als Blu-ray- Player verwenden. Selbst BD-Live-Inhalte lassen sich nutzen.

CDs und DVDs – alles ist möglich

Das optische Laufwerk versetzt den Blu-ray-Rekorder in die Lage, eine Vielzahl von Medien zu verarbeiten. Neben den blauen Scheiben sind DVDs und CDs – einschließlich selbst beschriebener und mehrfach beschreibbarer Medien – abspielbar. Sogar MP3-Musikstücke oder JPEG-Bilder einer Digitalkamera stellen den Blu-ray-Rekorder vor keine große Herausforderung.

Bildqualität der selbst erstellten Blu-ray Disc

Der Panasonic DMR-BS750 bietet mehrere Parameter an, die die Bildqualität der erstellten Disc beeinflussen. Die optimale Variante ist der Direkttransfer des Quellmaterials ohne Veränderung auf eine Blu-ray Disc. Das ist nur möglich, wenn das Ausgangsmaterial in MPEG-4 AVC vorliegt, etwa von der Aufnahme eines HDTV-Senders. Der Bluray- Standard schließt dieses Videoformat ein. So ist die Aufzeichnung nach einer geringfügigen Anpassung ohne sichtbaren Qualitätsverlust auf eine Blu-ray Disc übertragbar. Benötigen Sie mehr als vier Stunden Filmmaterial auf einer 25-GB-Disc, müssen Sie entweder auf einen doppelschichtigen Rohling ausweichen oder die Qualität reduzieren. Der Rekorder bietet Ihnen dazu vier Kompressionsstufen von „sehr gut“ bis „ausreichend“ an. Die größte Kompressionsstufe ist ungefähr vergleichbar mit dem Unterschied „Standard-Play“ (SP) und „Long-Play“ (LP), die man vom „guten alten“ Videorekorder noch in Erinnerung hat. Je höher die Kompression, desto mehr Minuten Film passen auf einen Rohling.

Direktvergleich Blu-ray und HDTV-Ausstrahlung

Der Unterschied zwischen einer Kauf-Blu-ray und einer selbst erstellten Disc kann gewaltig sein. Nicht nur die fehlenden Menüs machen sich bemerkbar, auch die Bildqualität wird bei näherem Betrachten als geringer auffallen. Der Grund liegt in der Ausstrahlung des HD-Materials. Die Filmstudios können sehr viel aus dem Material herausholen, das für die Produktion eines entsprechenden Titels zur Verfügung steht. Dies schlägt sich in einer sehr hohen Datenrate nieder, die für eine Sekunde Film bereitsteht. Bei der TV-Übertragung eines HD-Senders werden Bild- und Tonmaterial nochmals bearbeitet und so weit reduziert, dass es für die Ausstrahlung geeignet ist. Auch das Bildformat weist signifikante Unterschiede zur Blu-ray Disc auf. Sie sehen zwar weiterhin ein scharfes und erstklassiges Bild, dieses ist jedoch nicht identisch mit einem Film auf Blu-ray.

Brenngeschwindigkeit

Wie bei DVD-Rekordern können Sie auch bei Blu-ray-Modellen die Leseergebnisse durch verringerte Schreibgeschwindigkeiten verbessern. Die Schreibgeschwindigkeit lässt sich meist in den Einstellungen des Blu-ray-Rekorders oder vor dem Start des Schreibvorgangs festlegen. Fehlt diese Angabe, müssen Sie sich auf die automatische Einstellung durch den Rekorder verlassen. Dieser prüft vor Start des Schreibvorgangs den eingelegten Medientyp und wählt entsprechend die Brenngeschwindigkeit aus. Im Moment sind Medien mit zwei- bis sechs-facher Geschwindigkeit bei den einmal beschreibbaren Rohlingen (BD-R) und ein- bis zwei-facher Geschwindigkeit bei den wiederbeschreibbaren Medien (BD-RE) erhältlich.Die Panasonic-Geräte DMR-BS750 und -850 unterstützen eine von bis zu sechsfache Geschwindigkeit. Eine Blu-ray Disc mit einer Kapazität von 25 GB kann so in etwa 15 Minuten beschrieben werden.  

Menüführung

Kauf-Blu-rays bieten eine aufwendige Menüführung, die alle Bereiche der Videodisc verknüpft. Das Gestalten eines solchen Menüs nennt sich Authoring und es ist mit einigem logistischen Aufwand verbunden. Im Moment sind entsprechende Funktionen noch nicht im Panasonic DMR-BS750 enthalten.

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