Blu-ray-Herstellung, Teil 5
3D-Blu-rays
In der rein materiellen Herstellung unterscheiden sich die neuen 3-D-Blu-rays nicht von den herkömmlichen Varianten. Der Datenträger bleibt also der gleiche, es ändert sich lediglich der auf der Scheibe abgelegte Inhalt. Und wie wir bereits wissen, benötigt die stereoskopische Darstellung Bildspuren für beide Augen, um eine Tiefenwirkung zu erzielen. Der Film muss aber keineswegs zweimal komplett abgespeichert werden. Als Basis genügt eine vollständige Bildspur für das linke Auge. Das Bild fürs rechte Auge unterscheidet sich nur geringfügig davon. Durchschnittlich beträgt die Schnittmenge beider Spuren 70 Prozent. Daher muss lediglich die Differenz von 30 Prozent zusätzlich gespeichert werden.
Das Format lässt es zu, auf einer normalen Blu-ray sowohl 2-D als auch 3-D-Beiträge zu integrieren. Selbst auf Standard-Blu-rays könnten sich daher z. B. 3-D-Trailer befinden.
Da die hohe Bandbreite des HDMI-Standards 1.4 laut Sony nicht zwingend für 3-D benötigt wird, soll auch die Playstation 3 bald räumlichen Content von Blu-rays abspielen können. Das dazugehörige Update für die Konsole wird laut Sony noch in diesem Jahr erscheinen. Sowohl das Encoding als auch die Qualitätskontrollen dauern in der Produktion länger als für Standard-Discs, da beide Bildstreams einzeln sowie das daraus entstehende 3-D-Bild gecheckt werden müssen, und das auf mehreren Geräten. Ansonsten bedarf es spezieller Player und Fernseher, um in den Genuss dreidimensionaler Filme zu kommen. Sobald der 3-D-Modus ausgewählt wurde, erscheint in den meisten Fällen auch das speziell dafür bearbeitete Menü dreidimensional. Theoretisch ist jede 3-D-Blu-ray auch abwärtskompatibel und kann ganz normal in 2-D geschaut werden, es sei denn, diese Funktion wird gesperrt. Im Fall der 2-D-Wiedergabe wird nur die Bildspur für das linke Auge vom Player berücksichtigt.
(Falko Theuner)