Blu-ray-Herstellung

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Der Wert einer Scheibe

Die Pressung einer Blu-ray kostet weniger als einen Euro. Doch hinter diesem niedrigen Materialpreis steckt eine Präzisionsarbeit, deren Komplexität man sich kaum bewusst ist. Dass Sony DADC in Sachen Blu-ray-Produktion Marktführer ist, dürfte niemanden wirklich überraschen. Um hinter das „Geheimnis“ der Herstellung einer Scheibe zu kommen, besuchten wir daher eines von Sonys Presswerken in Anif, einer kleinen Gemeinde nahe Salzburg. Hier werden nicht nur die begehrten Blaulinge hergestellt, sondern auch anderweitige Medien, wie etwa CDs, DVDs und Playstation-3-Spiele.

Durch die weiträumigen Flure des aus Stahl und Glas bestehenden Gebäudes führt Stefan Perlot, Manager für neue Innovationen bei Sony. Zunächst erklärt er die Produktionsvorstufe, die einen ganzen Trakt einzunehmen scheint. In der Regel läuft der Datentransfer online übers Netzwerk ab, in verschlüsselten Datenpaketen und über mehrere sichere Leitungen – damit sich kein Außenstehender daran verlustieren kann.
 
Nur in seltenen Ausnahmen erreichen sie  die Filminhalte, Authoring-Daten und Verpackungsdesigns auf physischen Datenträgern. Sämtliche unkomprimierten Informationen werden für die Weiterverarbeitung alsdann geordnet auf einem der mächtigen Server abgelegt. Klar, dass hier eine hohe Ausfallsicherheit für den derzeitigen Datenstand von rund 2,5 Petabyte (2,5 x 1015 Byte)  gewährleistet sein muss. Das System wird daher von mehreren Versorgern mit Energie beliefert und hängt für den Fall der Fälle an einem Notstromaggregat. Nach der Datenakquise geht es weiter zur Erstellung eines Masters.
 
Ein Master ist eine widerstandsfähige Vorlage, mit der sich tausendeScheiben pressen lassen. Doch selbst das braucht eine makellose,unverfälschte Vorlage: einen Silizium-Wafer mit einem Durchmesser von 20Zentimetern.

Das Press-Master

In die Silikonschicht des Wafers brennt ein Präzisionslaser sämtliche Informationen ein. Das heißt, er erhitzt mit dem heißesten Punkt seiner Spitze die vorgesehenen Stellen auf der Oberfläche und versetzt jene in einen kristallinen Zustand. Dabei belichtet er das Material mit einer Frequenz, die sich im Pikrosekunden-Bereich bewegt, was sehr geringe Abstände zwischen den Informationseinheiten ermöglicht.

In dem nachfolgenden Prozess wird dann alles Kristalline chemisch aufgelöst. Das Ergebnis sind Nanostrukturen, die sich in der Länge und der Breite unterscheiden und natürlich auch durch ihr Vorhandensein (Pits)  sowie Nichtvorhandensein (Lands) Zeichengültigkeit erlangen.
Aus solch einem Wafer lassen sich wiederum 15 Nickelmaster gewinnen, die im Produktionsprozess quasi als Gussformen herhalten. Wie sich jeder vorstellen kann, sind dies die Negativabdrücke des Silizium-Wafers. Die Überprüfung der Qualität steht hier an erster Stelle, denn wenn auch nur ein Master fehlerhaft ist, sind gleich bis zu 40 000 Blu-rays davon betroffen und müssen entsorgt werden.

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