Blu-ray – Das neue Medium, Teil 2
Kopierschutz bereits geknackt
Kopierschutz
Ein Punkt, den man bei der Kompatibilität der Blu-ray-Player nicht vernachlässigen sollte, ist der Kopierschutz. Um nicht den gleichen Fehler wie bei der Einführung der DVD zu wiederholen, sichern gleich mehrere Maßnahmen die Inhalte der Blu-ray vor ungewolltem Datenraub. Das BD-ROM-Mark ist eine physische Schicht mit einem zusätzlichen Datenschlüssel, der zwar von einem Laufwerk identifiziert, aber nicht kopiert werden kann. Scheiben, bei denen ein solcher fehlt, werden also schon von Anfang an ignoriert.
Die sicherste Methode läuft jedoch direkt über die Hardware. Das AACS (Advanced Access Content System) ist für das Abspielen von Blu-rays zwingend vorgeschrieben. Der Datenschlüssel identifiziert Filme, Sendungen und Abspielgeräte. Damit können Filmstudios zukünftig bestimmen, wie oft eine Kopie des Films erstellt oder auf welchen Playern dieser abgespielt werden kann. Nur über HDMI lässt sich der Sicherheitsschlüssel übertragen, weshalb analoge Schnittstellen in Zukunft (ab 2014) für HD-Inhalte gesperrt werden. Dies betrifft jedoch nur Geräte, die ab dem 1.1.2014 neu erscheinen.
Falls ein bestimmter AACS-Schlüssel geknackt werden würde, könnten die Studios theoretisch online die Wiedergabe auf allen Playern untersagen, die diesen Schlüssel besitzen. Inzwischen sind die Raubkopierer jedoch wieder einen Schritt weiter, sodass Blu-rays bereits kopiert werden können. Rechtlich erscheint die Sperrung sämtlich dafür genutzter Geräte oder Software allerdings fraglich, weshalb bislang solche Maßnahmen auch noch nicht durchgesetzt wurden. Bei den meisten Playern gibt es noch immense Ladezeiten, die meist noch über eine Minuten dauern können.
Zukunftsbilder
Zusammen mit wenigen aktuellen Geräte, sagt die „Playstation 3“ den langsamen Ladevorgängen den Kampf an und spielt Blu-rays nahezu so flott ab, wie man es von DVD-Playern gewohnt ist. Angesichts der Abwärtskompatibilität der Player zu DVDs dürfte die Umstellung auf die neue Technologie nicht allzu sehr wehtun.
Das Upscaling der Standard-SD-Auflösung auf 1 080p legt sogar noch einen Qualitätsbonus drauf. Kostspielige Anschaffungen wie ein HD-Fernseher, das passende Abspielgerät und die hohen Preise der Scheiben halten die Kundschaft von der neuen Technologie noch fern. Die Ausweitung der Blu-ray auf weitere Bereiche wie den PC- und Spiele-Sektor oder den Camcorder-Markt wird das blaue Format weiter vorantreiben.
Immer schnellere Internetleitungen und Pay-TV-Angebote buhlen bei der Verbreitung von Filmen ebenfalls um die zahlende Kundschaft. Wer bereits einen HD-Fernseher besitzt, hat bislang aber nur über die Blu-ray das Vergnügen, sein Heimkino-Equipment vollkommen auszureizen.
Die riesigen Datenmengen der aufwendigen Bild- und verlustfreien Tonspuren lassen sich nämlich nicht so ohne Weiteres über eine Datenleitung bzw. über den Fernsehempfang wiedergeben. Filmfreunde werden also keinen Weg finden, der an der Anschaffung eines Blu-ray-Players vorbeiführt. Inzwischen werden von den Studios auch alle aktuellen Filme auf Blu-ray veröffentlicht – bevorzugt natürlich solche, die das HD-Erlebnis besonders herausstellen.
(Falko Theuner)
