Blaumachen, Teil 2
Filme durch zusätzliche Features anders erleben
Mittendrin statt nur dabei
Obwohl die Vermarktung in erster Linie auf die höhere Qualität der auf Blu-ray gespeicherten Filme abzielt, sind es vor allem zusätzliche Features, die das Medium von bisher bekannten Formaten unterscheiden. Infolge neuer Programmiertechniken und Standards erhält der Nutzer deutlich mehr Möglichkeiten, den Film zu erleben und darüber hinaus mehr über die Produktion zu erfahren. Dafür hat sich die Industrie neue Namen einfallen lassen. Eins der beiden Hauptfeatures heißt BD-Java. Dabei handelt es sich weniger um ein Extra an sich, sondern vielmehr um eine Programmiertechnik, die es den Entwicklern gestattet, praktische Extras umzusetzen.
Ein Beispiel dafür ist die oft genutzte Bild-in-Bild-Darstellung. Entsprechende Blu-rays erlauben es, während des Films Making-of-Sequenzen einzublenden oder den Regisseur nicht mehr nur per Audiokommentar zuzuschalten, sondern diesen auch noch im Bild zu sehen. Eine weitere Neuerung, die momentan immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist das sogenannte BD-Live. Über einen Internetanschluss werden hier immer mehr Zusatzinhalte angeboten, wie zum Beispiel Trailer oder weitere Featurettes zum Film. In dieser Technik steckt aktuell auch das größte Potenzial der Blu-ray, denn dank Onlineverknüpfung gibt es schier unendliche Möglichkeiten.
Weitere Unterschiede sind im allgemeinen Handling vorzufinden. Pop-up-Menüs ermöglichen den Zugriff auf Einstellungen und Extras, ohne dass der Film unterbrochen werden muss. Favorisierte Szenen können per Bookmark gespeichert werden. Interaktivität und Benutzerfreundlichkeit sind also deutlich gestiegen. All diese Features werden vorrangig durch neue Hardware und besondere Spezifikationen gewährleistet.
Der Player entscheidet
Für die Wiedergabe von Blu-rays benötigen Sie zunächst einen neuen Player, denn auch wenn die Disc selbst keine sichtbaren Unterschiede zur DVD erkennen lässt, ist ihre Struktur deutlich aufwendiger.
Das Mehr an Speicherplatz wird durch einen feineren, blauviolett gefärbten Laser – daher auch Blu(e)-ray – erzielt. Musste man in der Anfangszeit noch auf die technische Ausstattung achten, so ist der Player-Kauf inzwischen merklich einfacher geworden. Nicht nur die Preise haben sich stark nach unten entwickelt, sodass gute Einstiegsgeräte inzwischen schon ab ca. 170 Euro erhältlich sind, sondern auch die Ausstattung ist bei vielen Modellen identisch.
Trotzdem sollten Sie darauf achten, dass BD-Live unterstützt wird. Ist das entsprechende Logo vorhanden, muss der Player über einen Netzwerkanschluss verfügen, um eine Internetverbindung herstellen zu können. Ein Fakt, der vielen Interessenten immer noch nicht bekannt ist: Sämtliche Blu-ray-Player können auch DVDs abspielen.
Manche Modelle erzielen dabei sogar ein besseres Ergebnis als die bisher eingesetzten Geräte. Das Bild der DVD wird auf Wunsch nämlich nicht nur auf HD-Niveau mit 1 080p skaliert, also auf das Full-HD-Format eines entsprechenden Flachbildschirms hochgerechnet, je nach Preis des Players werden auch leistungsstarke Videoprozessoren eingesetzt, die das Bild sowohl einer Blu-ray als auch DVD weiter verbessern können.
Dadurch kann die vorhandene DVD-Sammlung in zum Teil gehobener Qualität genossen werden und Neuerscheinungen können direkt als Blu-ray Discs angeschafft werden – ein preislich attraktiver und sinnvoller Kompromiss für Ein- und Umsteiger.
Auf die genauen technischen Eigenschaften in Bezug auf Bild und Ton gehen wir im Folgenden ein, denn hier spielt die verwendete Hardware für Bild und Ton eine bedeutende Rolle.