Bezahlfernsehen und Free-TV, Teil 2
Bezahlfernsehen
Das sogenannte Pay-TV hatte in Deutschland schon immer einen schweren Stand. Der deutsche Fernsehkonsument ist verwöhnt, kostenlose Angebote gibt es zu Hauf. Für das Fernsehen zu bezahlen, ist zwar durchaus verbreitet, aber außer den Grundgebühren für den Kabelanschluss ist man kaum bereit, für einen TV-technischen Mehrwert zu bezahlen. Die Experimente angefangen bei DF1, Premiere und Arena zeugen von einem schwierigen Marktumfeld. Während das Paket von Arena keine HD-Programme bereithält, bietet der Mitbewerber Sky inzwischen 7 HD-Kanäle an. Diese werden mit einem Verschlüsselungsverfahren vor Fremdsehern geschützt.
Die Smartcard wird in eine Sky-taugliche Set-Top-Box eingesteckt und ermöglicht den Empfang. Der Empfang der Sky-Pakete ist über Satellit (Astra 19,2 Grad Ost) und Kabelnetze möglich, sofern der Kabelnetzanbieter das Sky-Paket einspielt. In modernen Flachbildfernsehern ist bereits ein sogenannter CI-Schacht eingebaut. In Verbindung mit einem HD-tauglichen DVB-S- oder DVB-C-Tuner können darüber die Sky-HD-Kanäle empfangen werden. Dazu wird jedoch noch ein Common-Access-Modul (etwa Alphacrypt) benötigt, in das die Smartcard eingesteckt wird. Das Modul wird mitsamt der Karte in den CI-Schacht des Fernsehers oder auch der Set-Top-Box geschoben.
IP-TV
Die Alternative zu Satellit und Kabelanschluss ist inzwischen das IPTV geworden. Die digitalen Fernsehdaten gelangen über einen dritten Weg, die Telefonleitung, auf Ihren Fernseher. Ein schneller VDSL-Internetanschluss mit mindestens 25 Mbit/s ist für HD-IPTV notwendig. Die Receiverbox erhaltn Sie vom Anbieter der IP-TV gestellt. In Deutschland bieten die Deutsche Telekom (T-Home) und Alice (Alive TV) entsprechende Pakete an. Nur bei T-Home sehen Sie jedoch HD-Kanäle, der Öffentlich-Rechtlichen und zunehmend auch andere.
Ein Ausbau des HD-Angebots ist bei T-Home geplant. Eine Einspeisung von Sky ist bei T-Home nicht gewollt, schließlich ist das Angebot bereits ein Bezahlfernsehen, wenn auch nicht im klassischen Sinne. Eine Smartcard benötigen Sie nicht, die IPTV-Receiver funktionieren nach dem Anschluss an das Internet problemlos. Pro Haushalt können übrigens bis zu drei T-Home-Receiver eingesetzt werden.
Das limitierende Element ist die Internetleitung. Entsprechend teurere VDSL-50-Anschlüsse sind hier Grundvoraussetzung. Weiterer Vorteil von T-Home ist die Möglichkeit, Sendungen einfach über den Anbieter aufzunehmen. Ein digitaler Videorekorder zeichnet beim Provider die Sendung auf. Wollen Sie Ihre HD-Aufzeichnung ansehen, wird sie live zu Ihnen auf das Gerät geschickt.