Batman – Geschichte einer Fledermaus auf Blu-ray, Teil 2
Tim Burton steigt in A-Liga der Regisseure auf
Batman und Burton
Schon Ende der Sechziger war der erste Hype um den kostümierten Helden vorbei und obwohl das Comic bereits zu dieser Zeit zu seinen Wurzeln zurückfand, sanken seine Verkaufszahlen immer mehr. Doch in den Achtziger Jahren änderte sich die amerikanische Comiclandschaft radikal: Neben Alan Moores „Watchmen“ (welches nun ebenfalls seinen Weg ins Kino gefunden hat, war es vor allem „The Dark Knight Returns“ von Frank Miller („Sin City“, „300“), das Comics für Erwachsene wieder salonfähig machte.
Millers Geschichte zeichnet Batman als einen verbitterten Extremisten, der sich mit dem massenmordenden Psychopathen Joker ein tödliches Duell liefert. Bei seiner Kinoversion nahm sich Newcomer Tim Burton, der vorher erst einen anderen Film gedreht hatte, Millers Vision genauso zum Vorbild wie die ersten Ausgaben von Bob Kane.
Gleichzeitig drückte er „Batman“ mit seinem ganz besonderen Stil einen ganz eigenen Stempel auf. Sein Batman, souverän verkörpert von Michael Keaton, erscheint ebenso wie seine Gegner als Außenseiter, während seine Heimatstadt Gotham City zu einem düsteren Gothic-Alptraum umstilisiert wird. Trotzdem ist der Film eindeutig die Show von Charaktermime Jack Nicholson, der als damalige Traumbesetzung für den irre grinsenden Joker angesehen werden kann. Dementsprechend ließ er sich den Spaß entlohnen: Seine Gage von 60 Millionen Dollar war damals neuer Rekord. Außerdem schuf Komponist Danny Elfman ein musikalisches Thema, dass wie kein anderes mit Batman assoziiert werden dürfte.
Dank einer für die damalige Zeit wegweisenden Marketingkampagne wurde „Batman“ zu einem der erfolgreichsten Filme seiner Zeit und Tim Burton stieg endgültig in die A-Liga der Regisseure auf. Das Drehbuch verknüpft geschickt die bekannte Entstehungsgeschichte des Helden mit der des Jokers, die hier zum allerersten Mal überhaupt erzählt wird. Die Liebesgeschichte mit der Journalistin Vicki Vale (Kim Basinger) wirkt dagegen sehr unterentwickelt.
Die Blu-ray kann zunächst einmal optisch überzeugen: Das Bild ist angesichts des Alters des Films erstaunlich scharf, allerdings wirkt so manche Szene auch im negativen Sinne „berauschend“. Die Farben scheinen etwas gedämpft und Defizite beim Kontrast werden besonders im düsteren Finale offenbar. Leider wirkt der deutsche Ton wie ein schlechter Witz des Jokers, denn die lediglich in Dolby Stereo vorliegende Spur lässt jeglichen Raumklang vermissen. Darüber hinaus wirken Stimmen und Geräusche flach.
Wer des Englischen mächtig ist, dem sei unbedingt die Dolby-True-HD-Abmischung zu empfohlen. Nur für diesen Teil der Zuschauer dürfte zudem der Audiokommentar von Tim Burton gedacht sein, es gibt nämlich dazu weder deutsche noch englische Untertitel. Jedem Batman-Fan lässt dagegen das Bonusmaterial das Herz höher schlagen, sowohl aufgrund des Inhaltlich als auch des prallen Umfangs von etwa zweieinhalb Stunden. Da verschmerzt man auch fast, dass die Extras nur in DVD-Qualität vorliegen.
Teil 1: Mit Adam fing alles an
Teil 2: Batman und Burton
Teil 3: Tierische Weihnacht
Teil 4: Der Anfang vom Ende
Teil 5: Die Wiedergeburt
Teil 6: Der Rekordritter
Teil 7: Bewertungen der BDs
Umstieg auf Blu-ray