Linux-Betriebssystem mit Opensat-Receiver
Schon seit einigen Monaten kursieren in diversen Foren verschiedene Adaptionen der beliebten Linux-basierten E2-Software, die mit etwas Geschick auch auf der AZBox installiert werden können. Wer also nicht zufrieden mit der Originalsoftware ist, hat durch diesen Wechsel die Möglichkeit, die Linux-Software E2 auszuprobieren. Wir haben diese Variante getestet und zeigen Ihnen, wie das Ganze funktioniert.
Vorab: Der Umstieg auf die alternative Software ist nur etwas für Experten. Es besteht ein nicht unerhebliches Risiko, dass die Box nach der Modifikation nicht mehr funktionstüchtig ist, sollte auch nur ein kleiner Fehler gemacht werden. Daher warnen wir ausdrücklich davor und weisen darauf hin, dass alle Modifikationen nach unserer Anleitung auf eigenes Risiko geschehen.
Zudem sollten Sie sich bewusst sein, dass E2 auf der AZBox immer noch im Experimentalstatus ist. Keines der drei von uns getesteten Images für die AZBox (Gemini, Power-Board, RTi Core) funktionierte in allen Punkten einwandfrei. Einmal fehlte die WLAN-Unterstützung, ein anderes Image wiederum quittierte den Menüpunkt „Rotorsteuerung“ nur mit einem Absturz. Außerdem war bei keiner der getesteten Versionen die Wiedergabe von zuvor gemachten Aufnahmen von der internen Festplatte möglich.
Grundsätzlich aber eignet sich die AZBox dank des starken Prozessors und guten Tuners sehr gut für den Einsatz von E2 und findige Programmierer sind permanent mit Verbesserungen beschäftigt. Es sollte also nur eine Frage der Zeit sein, bis eine vollständig funktionierende Version für die AZBox bereitsteht. Und tatsächlich erreichte uns kurz vor Redaktionsschluss eine neue Version.
AZBox patchen
Voraussetzungen für den Umstieg: Die Box muss über einen Router mit dem Netzwerk verbunden sein und außerdem ist ein USB-Stick erforderlich.
Für den Umstieg benötigen wir ferner die Update-Files sowie das Programm Azup, das Experten aus der Programmierszene für den Software-Wechsel entwickelt haben. Wir empfehlen die Installation des Gemini-Images, da dieses im Test am stabilsten lief. Suchen Sie am besten über Google nach „VTI-Gemini RTi Core 1.1-Image“ – Sie sollten dann diverse Quellen zum Download des Paketes finden. Speichern Sie das File auf dem PC ab und entpacken Sie es.
Zuerst navigieren Sie bitte im Einstellungsmenü der AZBox auf den Punkt „Systeminformationen“ und stellen dort die Hardware-Acceleration auf „Aus“. Dies ist wichtig, um Probleme beim Patchen zu vermeiden.
Um anschließend eine alternative Software zu installieren, ist es zunächst erforderlich, den internen Bootloader so zu modifizieren, dass dieser Verbindung mit dem Netzwerk aufnimmt und somit der Zugriff über den PC möglich wird. Das dafür notwendige File ist in der Regel im heruntergeladenen ZIP-File enthalten. Dazu benötigen wir einen USB-Stick mit mindestens 500 Megabyte Speicherplatz. Formatieren Sie diesen am PC im FAT-32-Dateisystem.
Anschließend wird die Datei „patch.bin“ auf den Stick kopiert. Diese Datei finden Sie gewöhnlich im Untermenü „OfficialToE2“ im zuvor heruntergeladenen Paket. Stecken Sie im Anschluss den Stick an die ausgeschaltete AZBox und schalten Sie das Gerät nun ein.