Avatar – Blu-ray 3D, Teil 3
Durch und durch 3D
Dieses Projekt lebt und atmet den 3D-Gedanken wie kein anderes, von der ersten Storyboard-Skizze bis zum finalen Schliff an der Kinofassung stand die dritte Dimension visuell immer an erster Stelle. Besonders beeindruckt hat uns die Sequenz, in der Jake vor dem wütenden Thanator flüchtet: Trotz extrem dynamischer (um nicht zu sagen hektischer) Kamerabewegungen und Unmengen von Details (Pflanzen, Bäume, Blattwerk, absplitterndes Holz …) bleibt der Gesamteindruck stets scharf und fokussiert und mit einer guten räumlichen Tiefe ausgestattet. Ähnlich spektakulär und detailreich zeigen sich die vielen Massenschlachten, bei denen man oftmals gar nicht weiß, wohin man zuerst schauen soll, weil so unglaublich viel auf dem Bildschirm passiert, in gestochener Schärfe und mitreißendem Tempo.
Die brachiale Soundkulisse tut ihr Übriges, um diesen Trip in eine andere Welt so überzeugend wie möglich zu machen – wie schon bei der Erstveröffentlichung bleiben hier keine Wünsche offen. Ein signifikanter Unterschied zwischen der deutschen und der englischen Tonspur ist bis auf das auffällig differierende Lautstärke-Level nicht auszumachen – also Vorsicht, falls sie während des Films vom Original zur Synchronisation wechseln, vorher lieber ein paar Dezibel zurücknehmen!
Fast perfekter 3D-Genuss
Bei aller Begeisterung: Ganz perfekt ist der 3D-Genuss zum jetzigen Zeitpunkt auch mit „Avatar“ noch nicht. Die schiere Menge der Bildebenen, der unglaublich vielfältigen Details, die jede einzelne Szene beleben und zu etwas Besonderem machen, stellt die aktuelle Hardware permanent vor Schwerstaufgaben. Immer dann, wenn Objekte zu weit in den Vordergrund ragen (ausgesprochene „Into-The-Face“-Momente gibt es nur selten) oder mit auffälligen Tiefenunschärfen gearbeitet wird, schleichen sich unübersehbare Doppelkonturen ein, die von zukünftigen Gerätegenerationen sicherlich auf ein Minimum reduziert werden. Auch die Untertiteldarstellung macht derzeit mit deutlich sichtbaren Geisterbildern noch Probleme.
Was bleibt also als Fazit? Ist „Avatar“ auf Blu-ray 3D das geworden, was sich alle davon erhofft haben und somit die neue Referenz für das Thema 3D im Heimkino? Die Antwort ist ein klares Ja – wenn Sie die Chance haben, ein Exemplar zu bekommen, dann schlagen Sie zu, im Moment gibt es nichts Besseres, was man interessierten Freunden und Verwandten vorführen könnte, um sie von den Vorzügen des neuen Equipments zu überzeugen. Für alle anderen bleibt nur, sich in Geduld zu üben und darauf zu vertrauen, dass James Cameron den Exklusiv-Vertrag mit Panasonic nicht noch einmal verlängert, damit möglichst bald alle interessierten Kunden in den Genuss dieses äußerst gelungenen 3D-Abenteuers kommen.