Avatar, Teil 6
Visionär James Cameron
Als Sohn eines Elektromonteurs und einer Malerin war für James Cameron schon immer klar, dass er irgendwann eine kreative Tätigkeit mit Hang zur Technik ausüben würde. In seiner Jugend las er zahlreiche Science-Fiction-Bücher und sah im Kino Stanley Kubricks Meisterwerk „2001: Odyssee im Weltraum“. Aus dem angefangenen Physikstudium wurde mangels mathematischen Talents jedoch schnell ein Literaturstudium, das er sich mit diversen Nebentätigkeiten unter anderem als LKW-Fahrer finanzierte. Nachdem er George Lucas „Star Wars“ im Kino sah, ließ Cameron alles stehen und liegen und widmete sich voll und ganz dem Film, was zu seiner ersten Scheidung führte. Das benötigte Handwerkszeug eignete sich der Autodidakt im Eigenstudium an.
Ein Konsortium lokaler Zahnärzte finanzierte ihm schließlich den Kurzfilm „Xenogenesis“ (1978), für den er quasi vom Drehbuch über die Regie und die Spezialeffekte bis hin zum Schnitt nahezu alle Aufgaben alleine meisterte. Sein Ehrgeiz, den er auch bei seinen erfolglosen Folgeprojekten beibehielt, verschaffte ihm schließlich eine Stelle als Drehbuchautor für die er 1983 drei Scripte verfasste: „Rambo 2 – Der Auftrag“, „Aliens“ und „Terminator“ – wie wir alle wissen, drei der beliebtesten Filmreihen überhaupt, die auch heute noch fortgesetzt werden.
Seit „Aliens“ und „Terminator“ ist Cameron als Regisseur (für Big-Budget-Projekte) tätig, der für seinen Perfektionismus bekannt ist und gelegentlich auch einmal mit einer neuen Technologie die Kinowelt revolutioniert. So tauchte in seinem Film „The Abyss“ von 1989 der erste Morphing-Effekt auf. 1997 beförderte ihn dann ein Schiffsunglück vollends in den Filmolymp. „Titanic“, der inzwischen zweiterfolgreichste Film aller Zeiten, erhielt elf Oscars. Nach einer knapp zwölfjährigen Kinopause, in der er die TV-Serie „Dark Angel“ und einige Unterwasser-Dokus drehte, meldete er sich mit „Avatar“ zurück. Dank des großen Erfolgs kann er sich nun der lang erwarteten Verfilmung des phänomenalen Science-Fiction-Mangas „Battle Angel Alita“ widmen, die 2013 erscheinen wird.