Ausblick: HDTV über DVB-T, Teil 2
Die Realisierung
Bei der Ausstrahlung von DVB-T wird ähnlich wie in Kabelkopfstationen bei Digitalfernsehen über den Kabelanschluss ein Umsetzer genutzt. An der Sendestation wird das TV-Signal über einen Satelliten empfangen und von einer technischen Einrichtung in das DVB-T-Signal umgesetzt und über die Sendestation ausgestrahlt. Bei einem Umstieg auf den neuen DVB-T2 getauften Standard müssen diese DVB-T-Kopfstationen und Sendevorrichtungen fit für den neuen MPEG4-Standard sein.
Die Sendeanlagen verarbeiten dann das DVB-S2-Signal der HD-TV-Sender und geben es über den Äther weiter. In der Praxis ist ein solches Unterfangen inzwischen problemlos möglich, entsprechende Technik ist auf dem Markt verfügbar und eine Umrüstung technisch realisierbar. In unserem Testlabor wurde diese Verfahren bereits mit überzeugendem Ergebnis getestet. Somit ist die Realisation nur eine „politische“ Entscheidung.
In der Praxis wird man zunächst diese Umstellung auf DVB-T2 „wollen“ müssen. Die Betreiber der DVB-T-Sendestationen – T-Systems -.wird diese Entwicklung beobachten. Doch die Umsetzung von HD-Fernsehen über das „Überallfernsehen“ ist zunächst noch nicht Thema der zuständigen Gremien.
Das Fazit
Für den interessierten Zuschauer bleibt erst einmal alles beim Alten. Ein Warten auf DVB-T-HD lohnt nicht, bevor kein fester Zeitplan steht. Auch ist die zu erwartende Senderflut eher ein Tropfen auf den heißen Stein. Bis Ende 2010 werden schätzungsweise 30 HD-Sender in Deutschland zu empfangen sein. Über ein DVB-T-Bouquet werden zwei bis drei HD-Sender zu empfangen sein. Man kann davon ausgehen, dass ARD HD und ZDF HD dazu gehören werden.
Für Sie als Konsumenten steht ein Neukauf einer DVB-T-Set-Top-Box wahrscheinlich an. Die Geräte müssen den DVB-T2-Standard verstehen, möglicherweise reicht eine MPEG4-Tauglichkeit. Somit haben auch Kombigeräte eine gute Chance weitergenutzt werden zu können. Auch viele Flachbildfernseher verfügen bereits über eine entsprechende Unterstützung, wenn sie über Kombituner mit DVB-C, DVB-S2 und DVB-T verfügen. Diese TV-Geräte werden für den europäischen Markt entwickelt und viele andere Länder nutzen bereits MPEG4 für die DVB-T-Ausstrahlung.
(Thomas Köhre)