Aus einer Hand

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JVC GC-PX10

JVC erfindet das Filmen neu – mit einem Hybriden aus Fotoapparat und Camcorder. Viele Hersteller haben sich schon an dieser Aufgabe versucht, allerdings war bei sämtlichen Anläufen entweder ein Camcorder mit erweiterten Fotofunktionen oder eine Fotokamera mit Filmfunktionen das Ergebnis. JVC will einen konsequenteren Ansatz verfolgen.

Ein Camcorder mit Fotofunktionen oder ein Fotoapparat, mit dem man zusätzlich HD-Filmaufnahmen tätigen kann – das ist längst keine Besonderheit mehr. Selbst aktuelle Smartphones bewältigen beide Herausforderungen. Doch meist gibt es einen Haken an der Sache.
 
Der Camcorder ist nicht gerade dafür bekannt, die besten Fotografien aufzunehmen, und eine ruhige Kameraführung ist mit normalen Fotoapparaten ohne Hilfsmittel kaum möglich. Bei Smartphones kommen gar beide Nachteile zum Tragen. JVC hat die Herausforderung angenommen und präsentiert mit der GC-PX10 ein Hybridgerät, das sowohl Filmern als auch Fotografen gerecht werden will.

Camcorder-Foto-Hybrid

Der erste Schritt in Richtung eines Camcorder-Foto-Hybriden ist dasDesign. Hier beschreitet JVC neue Wege. Auf den ersten Blick fühlt sichder Kenner an aktuelle spiegellose Systemkameras erinnert, erst beinäherer Betrachtung fällt auf, dass das Objektiv fest mit demKamerakorpus verwachsen ist. Das Objektiv ist bei der JVC GC-PX10 jedochmehr als nur eine optische Baugruppe. Genau genommen ist sie bei diesemApparat gleichzeitig Heimstatt eines Großteils der Kameraelektronik.Deutlich wird dieser Sachverhalt ebenfalls anhand der Gehäuseform desKamerakorpus. Dieser ist in großen Teilen nur wenige Millimeter dick.
 
Lediglich der äußerst angenehme, ergonomisch geformte Haltegriff bildeteine Ausnahme. Vergleicht man Korpus und Objektivtubus, ist man geneigtzu glauben, dass das eigentliche Kameragehäuse zu einem Batteriegriffmit Display-Halterung deklassiert wurde. Trotz dieses offensichtlichenUngleichgewichts zwischen Objektiv und Kamerakörper besticht die GC-PX10mit einem erstaunlich guten Handling. Die befürchtete Kopflastigkeithat sich in der Praxis nicht bewahrheitet. JVC beweist an dieser Stelleein gutes Gefühl für das Gleichgewicht zwischen gelungener Bedienung undWertigkeit.

Der neue Falconbridge-Prozessor

Der Fokus der Kamera ist klar definiert: Mehr Geschwindigkeit bei mehrQualität. Die eigentliche Sensation schlummert im Inneren der Kamera:die neue Falconbridge-Prozessorgeneration. Die JVC-Eigenentwicklung isteine echte High-Speed-Grafik-Rechenmaschine mit zwei Prozessorkernen.Schon die vorherige Generation konnte mit ihren Grafikleistungenbegeistern, nun spornt die erweiterte Architektur das Gerät zu wahrenHöchstleistungen an. Die erste Neuerung: mehr Bildqualität beim Filmen.JVC stockt die Bit rate für HD-Aufnahmen auf 36 Megabit pro Sekunde auf –anderthalbmal so viel wie üblich.
 
Zusätzlich arbeitet die GC-PX10 mitApples iFrame-Format und sorgt somit für ein sattes Plus anBildqualität. Außerdem schafft JVC die Halbbildaufnahme ab. In allenBildgrößen werden nur Vollbildformate angeboten, sodass nun auch 1080p50 möglich sind. Doch ist die GC-PX10 auch eine gute Fotokamera?Kurzum: Ja, das ist sie! Zugegeben: Der verwendete APS-HD-Sensor kommtnicht an eine Spiegelreflexkamera heran, doch ihre Stärke liegt in derGeschwindigkeit. 25 Bilder mit voller 12-Megapixel-Auflösung oder 50Bilder mit reduzierten 8,3 Megapixeln – das ist rekordverdächtigschnell.
 
Schneller ist nur die Zeitlupenfunktion: 250 Bilder proSekunde. Der Falconbridge-Prozessor versieht die Bilder zudem mit einersehenswerten Schärfe, bevor die Werke auf dem internen 32 Gigabytegroßen Flash-Speicher abgelegt werden. An Komfort fehlt es also nicht.Insgesamt hat uns die GC-PX10 bei einem ersten Test sehr überzeugt. Dasgilt insbesondere deshalb, weil der Kunde für 899 Euro sowohl einenexzellenten Camcorder als auch eine High-Speed-Fotokamera in die Händegelegt bekommt.
(Christian Hill)

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