Aufstieg in den Kino-Olymp: The Dark Knight Rises, Teil 5
Gothams Fluch: Bane
Nolans Version wiederum ist ein wenig abgewandelt und nennt als Ursache für die merkwürdige Maskerade die Pest, die ihm unheimliche Schmerzen bereiten würde, wenn ihn die Maske nicht mit einem schmerzlindernden Mittel versorgen würde. In der Freiheit angelangt recherchiert Bane fortan gewissenhaft die wahre Identität seines großen Widersachers Batman (oder hat er stattdessen einen Insider, der ihn mit Informationen versorgt?), um ihm letztendlich die volle Strafe zukommen zu lassen: Angst, Entwurzelung und in letzter Konsequenz die unwiderrufliche Zerstörung seines Körpers.
Mit Tom Hardy fand Nolan genau den richtigen Mann für diese Rolle, da er sowohl eine enorme physische als auch eine glaubhafte intellektuelle Präsenz ausstrahlt. Nach seiner markanten Hauptrolle im kultverdächtigen Nicolas-Winding-Refn-Film „Bronson“ sowie einigen kleineren Auftritten in Filmen wie „Inception“, „Das gibt Ärger“ und „Dame, König, As, Spion“ dürfte seine Performance als Bane das endgültige Karriere-Sprungbrett zum neuen Shooting-Star sein. Nach „The Dark Knight Rises“ geht es für ihn direkt weiter auf seinem rasanten Weg durch Hollywood, mit George Millers Neuverfilmung des Endzeit-Klassikers „Mad Max: Fury Road“.
Alte vs. neue Ordnung: Catwoman
Was braucht man auf jeden Fall, wenn ein weltbewegender Umschwung bevorsteht? Flexible Leute, die sich den neuen Bedingungen anpassen können, natürlich! Ohne sie wäre jede Revolution ja von vornherein zum Scheitern verurteilt. Katzen sind bekanntermaßen äußerst flexibel und landen immer wieder auf ihren Tatzen. Daher ist Catwoman wohl auch so ein ausgesprochen faszinierendes Geschöpf, das sowohl jede Menge Sexappeal, Anziehungskraft als auch komplette Unabhängigkeit ausstrahlt. Sie lässt sich weder von Batman noch von Bane fest einspannen oder gar vom vom allgemeinen System einschränken.
Sie ist eine Diebin, die den dunklen Gesetzeshüter zwar von Zeit zu Zeit und ganz nach eigenem Gutdünken unterstützt, aber deshalb auch weiterhin ganz selbstverständlich nach ihrem eigenen Kodex lebt. Ein ambivalenter Charakter, der generell für eine Art Umverteilung der Mittel bzw. das Gleichgewicht der Kräfte steht. In diesem Sinne passt sie ausgezeichnet in Christopher Nolans Konzept des finalen Films seiner Batman-Trilogie. Ihr Auftritt ist ganz nebenbei auch ein sicheres Indiz dafür, dass es sich bei Teil Drei definitiv und unwiderruflich um das Ende der Nolan-Adaption handelt, denn ein in sich abgeschlossenes Batman-Universum ist sicherlich weder ohne den Joker, noch ohne Catwoman denkbar.
Nach all den brillanten Onelinern, die sie bereits in den diversen Trailern zum Besten geben durfte und die sie zweifelsohne zu einem der Highlights des Films werden lassen, können Sie sicher sein, dass sie perfekt in die Handlung integriert wurde und nicht nur obligatorisches Beiwerk ist. Darüber hinaus könnte sich die gebürtige New Yorkerin Anne Hathaway als wahrer Glücksgriff für den Film herausstellen, da sie in ihrer Rolle als geschmeidige Femme Fatale mit schnurrender Stimme und animalischen Instinkten vollkommen aufgeht und das peinliche „Catwoman“-Desaster mit Halle Berry endgültig in Vergessenheit geraten lassen wird.
Der Trailer zu „The Dark Knight Rises“
(Falko Theuner, Tiemo Weisenseel)