Aufstieg in den Kino-Olymp: The Dark Knight Rises

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Aufstieg in den Kino-Olymp: The Dark Knight Rises, Teil 4

Alter Ego: Bruce Wayne und Batman

Alter Ego: Bruce Wayne und Batman

Wofür stehen Bruce Wayne und Batman im Universum von DC Comics eigentlich genau? Wayne, der selbst aus einer Großindustriellen-Familie stammt, ist bis zum Tod seiner Eltern wohlbehütet und weit von jeglicher Armut entfernt aufgewachsen. Erst als sein Vater und seine Mutter bei einem Raubüberfall ermordet wurden, konfrontierte ihn das Schicksal mit der Bitterkeit des Lebens und der Erkenntnis, dass es durchaus Menschen gibt, die gegen das vorherrschende Gesetz verstoßen.
 
All sein Training und seine ganze Vorbereitung galten fortan der Bekämpfung einer großen inneren Angst. Der Angst vor jenen Menschen, die außerhalb des Gesetzes stehen und damit seine Weltordnung bedrohen. Das dunkle Geschöpf der Nacht verlangt daher mehr als alles andere nach der großen, althergebrachten Ordnung der westlichen Welt. Indem Bruce Wayne sich seinen Traumata stellte (zu denen auch die Fledermaus-Phobie zählte), entwickelte sich ein Wesen in ihm, das alle Ängste konzentriert in sich vereint, um sie letztendlich in große Entschlossenheit und scheinbare Furchtlosigkeit zu verwandeln: Batman war geboren.

Anders als bei den üblichen Superhelden basieren Bruce Waynes „Superkräfte“ vornehmlich auf seinem Geld bzw. auf der Technologie, die ihm sein höchstpersönlicher „Q“, Lucius Fox (Morgan Freeman), daraus zaubert. Ebenso wäre seine Martial-Arts-Ausbildung ohne Geld unmöglich gewesen, wobei sich zu diesem reinen Training natürlich auch noch seine praktischen Erfahrungen gesellen, die er in einem chinesischen Gefängnis („Batman Begins“) bzw. auf Gothams Straßen sammeln konnte. Letzteres ist beinahe das Einzige, was ihn mit der bodenständigen Bevölkerung vereint.
 
Fakt ist jedoch, dass der angestrebte Fall des kapitalistischen Systems auch Batmans Macht beeinträchtigt. Und das nicht nur, weil er als Bruce Wayne einer der größten Verteidiger von alledem ist, sondern auch, weil er sich dann das durch „Wayne Enterprises“ finanzierte, teure Equipment nicht mehr leisten könnte. Sollte also Bruce Wayne seine Tätigkeit als Hüter der kapitalistischen Ordnung aufgeben, stellt sich im gleichen Moment die Frage, was dann aus Batman werden würde.

Gothams Fluch: Bane

In der anderen Ecke des Ringes steht in „The Dark Knight Rises“ Bruce Waynes muskulöser und hochintelligenter Kontrahent Bane. Wurde er in den Comics anfangs noch als lächerlich gekleideter Powercatcher dargestellt, erscheint er im neuen Nolan-Film eher wie ein berechnender Guerrila-Krieger, ein genialer (wenn auch einsilbiger) Stratege und Taktiker, der zu allem bereit ist. Zu Banes Charakteristik gehört, dass er, einmal losgelassen, nicht mehr zu stoppen ist, komme was wolle – er braucht nur die richtige Ideologie oder Motivation als Richtungsvorgabe, und los geht’s! Unaufhaltsam, brutal und komplett ohne Notbremse. Im Gegensatz zum Anarchisten und Zufalls-Fetischisten Joker ist Bane also absolut durchstrukturiert, die Ordnung in Person.
 
Sein Trumpf ist, dass er die Revolutions-Bewegung an sich verkörpert und den Umschwung mit aller Macht herbeiführen möchte. Auch ihm wurde sein Schicksal schon früh in die Wiege gelegt, denn aufgrund der politisch-aktivistischen Tätigkeit seines Vaters und wegen des korrupten Regierungssystems in dem er aufwuchs, lebte er seit seiner Geburt in Gefangenschaft. Während er die Gefängnis-Strafe für seinen Vater absaß, widmete er sich seiner Bildung und trainierte seinen Körper bis zur Vollkommenheit. In den Comics zog das die Aufmerksamkeit der Wärter auf ihn, die ihn zu einem Experiment mit der geheimnisvollen „Venom“-Droge bewegten. Bane überlebte den Versuch und sein Körper gewann immens an Stärke. Die einzige Voraussetzung war und ist, dass das Gift alle zwölf Stunden direkt in sein Hirn gepumpt wird, da es ansonsten zu unangenehmen Entzugserscheinungen kommt.

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