Aufgemöbelte Klassiker, Teil 4
Im Gespräch mit Michael Daruty
Herr Daruty, worauf achten Sie besonders, wenn Sie alte Filme restaurieren?
Unser erster Schritt besteht darin, alle Film- und Tonelemente zu finden, die uns zur Verfügung stehen. Dann bewerten und inspizieren wir die wahrscheinlichsten Kandidaten für unsere Restaurierungsarbeit. Bei „Der weiße Hai“ haben wir für das Bild mit den originalen Kameranegativen gearbeitet und für den Ton mit dem Remix in 5.1, der aus der originalen Dialog-/Musik-/Effektspur stammte. Wenn wir unsere Filme restaurieren, achten wir darauf, die ursprünglichen Vorstellungen des Regisseurs, und die kreative Absicht zu bewahren. Gleichzeitig wollen wir, dass der Film so gut wie möglich aussieht und das Publikum sich an ihm erfreuen kann.
Was war bei der Restauration von „Der Weiße Hai“ besonders schwierig?
Wir haben sehr viel Zeit damit verbracht, unterschiedliche Scan-Methoden und Geräte für die digitale Restaurierung zu testen, die uns in die Lage versetzen sollten, Kratzer zu entfernen, aber die Auflösung nicht zu gefährden oder unerwünschte Bildfehler zu verursachen.
Was geht in Ihnen vor, wenn Sie an die Restaurierung und Bewahrung von Filmen denken?
Als Betreuer eines der größten und wichtigsten Archive in der Welt der Unterhaltung sehen wir uns verantwortlich für den Erhalt und den Schutz unserer Bestände, damit sich auch kommende Generationen an ihnen erfreuen können. Ein Film- und Fernseharchiv wie das von Universal ist für unsere Branche von historischer und kultureller Bedeutung und muss bewahrt werden.
Vielen Dank für das Gespräch.
(Alexander Mai)