Aufgemöbelte Klassiker

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Aufgemöbelte Klassiker, Teil 3

Nähe zum Original

Nah am Original, nur besser

Bei allen Korrekturen, die heute technisch möglich und notwendig sind, ist den Spezialisten beim Erhalt und der Restaurierung der Filmklassiker eines besonders wichtig: die Nähe zum Original. Die Intention der Künstler, Regisseure, Kameramänner, Produzenten – und das von ihnen kreierte Aussehen des Filmes soll so gut wie möglich erhalten bleiben. Vielmehr geht es bei den Überarbeitungen der beschriebenen Phänomene darum, jene Elemente zu verändern, die das eigentlich beabsichtigte Seherlebnis beeinträchtigen. Mit diesem Anspruch gehen auch die Farbkorrektoren zu Werke: Um die originale Farbgestaltung wiederherzustellen, suchen sie den Kontakt mit den Filmemachern, oder sehen sich einen Originalprint aus der betreffenden Ära oder einen akkuraten Farbreferenz-Print des Filmes an.
 
Auch beim Ton-Remastering geht es nicht darum, einen neuen, modernen Sound zu generieren, sondern den urprünglichen Klang des Filmklassikers von seinen Störungen zu befreien. Insbesondere bei Filmen aus den 1930erund 1940er-Jahren treten Probleme wie Hintergrundrauschen, Knacken und Knistern auf. Diese können sogar dafür sorgen, dass der Zuschauer manche Geräusche, die eigentlich für seine Ohren bestimmt sind, kaum oder gar nicht hören kann.
 
Im Idealfall stehen für die Tonrestaurierung die Musik- und Effektspuren getrennt von den Dialogen zur Verfügung, damit lässt sich der Klang neu mischen und im Panorama und Raum platzieren. Oftmals sind die Audiospuren jedoch nicht einzeln verfügbar, dann versuchen die Toningenieure dies mit Hilfe von Schnitt und Filtern zu bewerkstelligen. Teilweise müssen Passagen, Musikstücke oder Effekte nachgestellt und wieder in das originale Klangbild eingebettet werden. Der Aufwand, den die Restaurierung eines Filmklassikers mit sich bringt, ist enorm, das Ergebnis ist es aber ebenfalls. Steven Spielberg zeigte sich begeistert vom Remaster seines legendären Schockers „Der Weiße Hai“: Der Film sehe jetzt auf einem HD-TV besser und lebhafter aus als bei seiner Veröffentlichung 1975.

100 Jahre Universal Studios

 
Die Universal Studios sind nicht nur eines der ersten Hollywoodstudios, sondern sind das älteste Studio, das noch immer Filme produziert. In ihrer langen Geschichte hat Universal einige bedeutende Innovationen hervorgebracht.
 
So setzten die Macher bereits früh auf Stars als Zugpferde für ihre Produktionen und ließen deren Namen im Vor- und Abspann laufen – im frühen Hollywood bis dato unüblich. Ebenfalls als erstes Filmstudio Hollywoods öffneten die Universal Studios ihre Pforten für Besucher und boten Führungen durch ihr vielseitiges Filmgelände an, womit sich ihre Berühmtheit und Popularität deutlich steigerte.

Auch Klassiker auf Blu-ray wirksamer

 
Am besten entfalten die in die Jahre gekommenen Meisterwerke ihre aufgefrischten Bilder auf Blu-ray. Nur dieses Medium ist derzeit in der Lage, die hohe Auflösung, in der die alten Filme neu eingelesen wurden, sinnvoll zu nutzen. Deshalb ist es auch ein Trugschluss zu glauben, dass das DVD-Medium für Filmklassiker ausreicht:
 
Bildschärfe und Details sind auf Blu-ray auch bei diesen Titeln deutlich besser. Die optische und akustische Aufpolierung sollte zudem dazu führen, kommenden Generationen den Zugang zu den Meisterwerken der Filmgeschichte zu erleichtern, schließlich sind die Klassiker inhaltlich noch immer taufrisch.

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