Aufbruch in die 3-D-Ära

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Aufbruch in die 3-D-Ära, Teil 3

TV-Übertragungen in 3-D

Dass 3-D nicht nur ein kurzzeitiger Trend ist, zeigen auch die Bemühungen einiger TV-Sender. Vor allem im Ausland, wie in den USA oder England, haben erste Anbieter bereits den Regelbetrieb von 3-D-Sendungen vollzogen. Dass dies so schnell vonstatten geht, liegt an der relativ einfach zu lösenden Übertragung der Signale. Im TV-Bereich kommt ein anderes Verfahren als bei Blu-rays zum Einsatz.
 
Während die Bilder auf BDs im vollen HD-Format gespeichert werden, ifindet im TV-Bereich eine sogenannte Side-by-Side-Übertragung statt. Bei diesem Verfahren werden die beiden Bilder für das linke und rechte Auge horizontal kombiniert, also nebeneinander angeordnet. 3-D-Fernseher unterstützen diesen Modus und fügen die Bilder so zusammen, dass sie durch die Shutter-Brille wieder als räumliche Bilder ins Gehirn gelangen.
 
Der Nachteil dieser Technologie ist die um 50 Prozent reduzierte Auflösung. Der Vorteil überwiegt jedoch: Alle gängigen HD-Sat-Receiver können dieses Signal empfangen und an den Fernseher weiterleiten. Auch der Satellitenbetreiber Astra rührt die Werbetrommel und startete Anfang Mai einen 3-D-Demokanal.
 
Es ist also damit zu rechnen, dass im Laufe dieses Jahres in Deutschland erste 3-D-Sendungen übertragen werden und somit die Versorgung mit echtem 3-D steigt. Für alle Arten der Übertragung der erweiterten Bildsignale dient HDMI als optimale Schnittstelle. In der aktuellen Version 1.4a sind zahlreiche Übertragungsarten festgelegt, sodass sowohl die Heimkinosparte als auch der TV-Programmmarkt das für sich optimale Verfahren verwenden kann.
 
Die Fernsehgeräte müssen dieses Signal interpretieren können, was in unseren ersten Tests auch wunderbar klappte. Einen kleinen Haken hat das Side-by-Side-Verfahren jedoch. Während die Geräte bei der Wiedergabe von Blu-rays mit 3-D-Inhalten kommunizieren und den Tiefenmodus automatisch aktivieren, muss der Anwender bei dem im TV-Bereich genutzten Vorgehen den 3-D-Modus manuell einschalten. Aufgrund der Bilddopplung ist es jedoch denkbar, dass die Hersteller über kurz oder lang einen Autoerkennungsalgorhytmus entwickeln.

Zugreifen oder warten?

Wie so oft stellt sich bei neuen Technologien die Frage, ob man bereits in die ersten Geräte investieren oder folgende Generationen und den Durchbruch abwarten soll.
 
Bei 3-D gestaltet sich diese Frage, nicht wie z. B. bei Blu-ray damals, etwas anders, denn 3-D ist von der Technik nicht gänzlich neu. Die Displays sind weitestgehend die gleichen, bieten zusätzlich aber eben die Verarbeitung für 3-D-Signale, die auf bestehender Technik basiert. Wie Sie auch in unserem TV-Test ab Seite 28 nachlesen können, haben uns die ersten Eindrücke bereits überzeugt. Bis auf kleinere Makel, v. a. in Form von Geisterbildern, die die Hersteller aber bereits minimieren konnten, spricht kein Aspekt gegen 3-D. Die Geräte liefern auch im 2-D-Bereich eine tadellose Leistung und stellen somit ein überzeugendes Komplettpaket dar.
 
Die Preise sind ebenfalls niedriger als zunächst befürchtet, da sich die Hersteller direkt in einen Preiskampf stürzen. Sicherlich wird es noch einige Jahre dauern, bis 3-D auch zum Dumpingpreis verfügbar ist. Wer jedoch von 3-D fasziniert ist und mit der nur langsam anwachsenden Auswahl an Filmen, was bei der DVD und Blu-ray zu ihren Anfangszeiten ähnlich war, zurechtkommt, kann mit den neuen 3-D-Fernsehern schon jetzt ein völlig neues Seherlebnis genießen.
 
Die Auswahl wird bis zum Herbst deutlich zunehmen. Angefangen einer breiten Palette an Blu-ray- Playern bis hin zu verschiedenen Zollgrößen im LED-LCD- und Plasmabereich erwarten wir spätestens zu Weihnachten den ersten 3-D-Boom. Uns hat der erste Kontakt mit der Technologie jedenfalls Spaß bereitet. Florian Kriegel

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