Immer häufiger fangen Leute mit dem Musizieren an, um einen Ausgleich zum Alltag zu schaffen. Zum einen ist dies eine schöne Freizeitbeschäftigung und zum anderen bringt das Spielen von Instrumenten viele gesundheitliche Vorteile, wie die Förderung von Multi-Tasking-Fähigkeiten oder Stresslinderung, mit sich.
Ebenso wird aber auch das Aufnehmen der gespielten Musik immer beliebter, weshalb sich viele Hobbybegeisterte ihr eigenes kleines Tonstudio zu Hause einrichten. Was man dabei alles wissen muss, um qualitative Musik von zu Hause aus aufnehmen zu können, worauf man als Neuling vor Kaufentscheidungen achten sollte und was bei einer Grundausstattung nicht fehlen darf, erfährt man im Folgenden.
Das richtige Equipment
Die Auswahl an Equipment und Zubehör für die unterschiedlichsten Aufnahmen war noch nie so groß wie heutzutage. Daher kann es für komplette Anfänger teilweise sehr schwierig sein, sich einen Überblick über das vorherrschende Angebot zu verschaffen. Was jedoch zu einer grundlegenden Ausstattung dazugehört sind unter anderem ein Interface, Mikrofon, Kopfhörer und entsprechende Kabel.
Mikrofon
Vor allem für Aufnahmen von akustischen Instrumenten und Gesang ist ein Mikrofon ausschlaggebend. Gerade bei Homerecordings bieten sich USB-Mikrofone an, da es durch integrierte Vorverstärker sowie Kopfhörerverstärker als kompaktes Setup fungiert. Zudem sind sie mit den meisten Computern und Betriebssystemen kompatibel, weshalb man die Tonspuren leicht auf ein anderes Gerät übertragen kann. Wer es allerdings etwas professioneller angehen möchte, sollte stattdessen lieber zu einem Kondensatormikrofon greifen, welches auch in Tonstudios verwendet wird. Es eignet sich für die unterschiedlichsten Instrumente und bringt folgende Vorteile mit sich:
- Erfassung eines breiten Frequenzbereichs
- Hohe Auflösung
- Keine Tonverzerrungen und -änderungen
Jedoch benötigt es dafür meist noch ein zusätzliches Interface.
Kabel
Die Nutzung eines Audiokabels führt zu einer besseren Aufnahme- und Wiedergabequalität. Dadurch können Audiosignale direkt digital übertragen werden. Man kann natürlich auch E-Gitarren oder Keyboards direkt anschließen. Wenn man bereits vor dem Kauf eines solchen Instruments weiß, dass man damit auch gerne Musik aufnehmen möchte, empfiehlt es sich vorab über Anschlussmöglichkeiten zu informieren, damit man ein entsprechendes Klavier oder Keyboard auswählen kann. Bei der Kabelentscheidung sollte auf eine gute Abschirmung geachtet und lieber zu kürzeren Kabeln gegriffen werden, da längere anfälliger für Störgeräusche sind.
Interface
Ein Interface dient dazu, Audiosignale zu übersetzen, damit sie mit einem Computer aufgenommen werden können. Außerdem ermöglichen sie eine hohe Aufnahmequalität und dank den zahlreichen Anschluss- und Abhörmöglichkeiten sind zudem die folgenden Funktionen möglich:
Anschluss | Funktion |
Mikrofoneingang | Dadurch kann man unterschiedliche Mikrofone für Aufnahmen verwenden. |
Kopfhörerausgang | Ebenso lassen sich Kopfhörer anschließen, um das Gespielte anhören zu können. |
Line-Eingang | Dieser wird genutzt, um zum Beispiel ein Keyboard direkt einzubinden. |
Monitorausgang | Lautsprecher können somit angeschlossen und verwendet werden. |
Vorverstärker | Damit kann man bestimmte Audiosignale verstärken, was sich besonders bei Instrumentenaufnahmen empfiehlt. |
Je nach Verwendungszweck und Gebrauch kann man sich für ein entsprechendes Gerät mit dem benötigten Umfang entscheiden, wobei sich gewisse Interfaces besser für Anfänger eignen als andere. Auch hier ist die Auswahl wieder sehr groß!
Kopfhörer
Das Ziel von Homerecordings ist, dass das Ergebnis genauso wiedergegeben wird wie die gespielte Aufnahme. Natürlich kann man im Nachhinein Feinheiten und Vorlieben ändern, jedoch steht ein neutrales Klangbild im Vordergrund. Das ist vor allem für Anfänger wichtig, da so zum Beispiel gespielte Fehler am Klavier oder Patzer im Tempo festgestellt werden können. Um dies allerdings korrekt beurteilen zu können, benötigt es entsprechende Kopfhörer. Studiokopfhörer unterscheiden sich zu alltäglichen Headsets darin, dass das Klangbild unverfälscht wiedergegeben und der Frequenzgang nicht angepasst wird. Somit kann die Aufnahme realitätsgetreu abgehört werden.
Die passende Musik-Software
Häufig benötigt es gewisse Nachbearbeitungen, damit man mit einer Aufnahme zu Gänze zufrieden ist. Dazu gehört das Schneiden, Abmischen und Ändern von Feinheiten der Tonspur dazu, wofür man jedoch eine Musik-Software benötigt.
Hinweis: In der Regel wird dabei meist von einer DAW-Software gesprochen, was für “Digital Audio Workstation” steht.
Eine solche Musik-Software kann in verschiedenen Umfängen von Plugins und Funktionen kommen, mit der man beispielsweise diverse Effekte in der virtuellen Umgebung einfügen oder Anpassungen vollziehen kann. Da man zu Beginn noch nicht so viele Spielereien benötigt, empfiehlt es sich anfangs an eine Lite- oder Testversion heranzutasten. Diese sind meist benutzerfreundlicher und wirken auf den ersten Blick nicht komplett überfordernd. Sobald man eine geeignete Musik-Software gefunden hat, muss diese normalerweise nach Ablauf der Testversion kostenpflichtig erworben werden.
Ein geeigneter Raum
Ein weiterer wichtiger Faktor bei Musikaufnahmen in den eigenen vier Wänden, spielt der Raum. Im Optimalfall hat man ein gutes akustisches Zimmer mit Schallisolierung und Co. zur Verfügung. Jedoch ist dies alles sehr kostspielig, weshalb man sich mit anderen Tricks zu helfen wissen muss. Denn ein schlechter Raum kann zu verfälschten Klangbildern führen. Diese Tipps für die Einrichtung des Aufnahmestudios, können allerdings zu einer Besserung führen:
- Den Boden mit Teppich ausstatten
- Falls vorhanden, Matratzen vor Fenster und Wände stellen
- Der Raum muss groß genug sein
- Die Boxen sollten gut platziert und mit Schaumstoff oder ähnlichem vom Boden losgelöst werden
Hierbei muss man verschiedene Positionierungen und Varianten ausprobieren, bis man eine geeignete Lösung gefunden hat.
Fazit
Zu Hause Musik aufnehmen wird immer beliebter, doch dafür bedarf es einiges an Grundausstattung und Wissen. Das Ausmaß des benötigten Equipments hängt natürlich vom Verwendungszweck als auch von den eingesetzten Instrumenten ab. In der Regel bedarf es aber zumindest ein Mikrofon, entsprechende Kabel, professionelle Kopfhörer und ein Interface. Für Bearbeitungen und Anpassungen danach braucht es außerdem noch eine Musik-Software, da somit beispielsweise Störungen reduziert und Effekte eingebaut werden können. Damit sich die Nachbesserungen einer Tonspur allerdings im Rahmen halten, muss auch auf den Aufnahmeraum geachtet werden. Ein falsches Zimmer kann nämlich die Klangbilder verfälschen. Dem kann allerdings mit ein paar Einrichtungstipps entgegengewirkt werden.