ARD: Aktuelle Entwicklung

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ARD: Aktuelle Entwicklung, Teil 6

Was kommt nach DAB?

Aktuell forciert die ARD einen Neustart für das digitale terrestrische Radio. Damit beabsichtigt der Senderverbund, „dem Hörfunk einen eigenen Verbreitungsweg zu sichern und den Anschluss an die europaweite Entwicklung nicht gänzlich zu verpassen“. Das berichtet die ARD in ihrem aktuellen Jahrbuch 2009. In Anbetracht von rund 200 bis 300 Millionen UKW-Empfängern in Deutschland müsse ein solcher Start jedoch wohl überlegt sein.
In Europa ist die digitale Verbreitung des Hörfunks über DAB (Digital Audio Broadcast) bereits vielfach verbreitet. So wird in der Schweiz, in Norwegen, Dänemark, Großbritannien und Italien schon seit längerem erfolgreich DAB ausgestrahlt. Im Nachbarland Frankreich ist für verkaufte Radiogeräte ab 2012 gar die Möglichkeit zum digitalen Empfang Pflicht.

Auch die ARD geht für Deutschland davon aus, „dass UKW mittel- bis langfristig nicht zukunftsfähig ist“. Denn ein Radioprogramm, das in zehn Jahren noch erfolgreich sein wolle, müsse sich an den Erwartungen und Nutzungsgewohnheiten gerade auch der jungen Generation orientieren und „digitale Wege nutzen, die die Verbreitung von Zusatzdiensten erlauben“.

Das Internet wird dabei jedoch zumindest als einziger Verbreitungsweg nicht als Alternative angesehen. Zu hoch sind die Kosten, zu schlecht ausgebaut die Netze. Die ARD setzt zukünftig beim digitalen Radio auf terrestrischen Empfang: „Aus Sicht der ARD ist zumindest die komplementäre terrestrische Verbreitung digitalen Hörfunks für Nutzer und Anbieter die ökonomisch günstigste Ergänzung“, teilt der Senderverbund in seinem aktuellen Jahrbuch mit.

Die terrestrische Verbreitung würde alle Anforderungen an ein digitales Radio erfüllen, mutmaßt die ARD und führt auf: „Zuverlässiger Empfang zu Hause und unterwegs, auf dem Küchenradio und der Stereoanlage, im Auto und auf dem Handy, zudem flächendeckend und regional differenziert in Deutschland, grenzüberschreitend und frei empfangbar“.

ARD und Deutschlandradio haben sich eigenen Angaben intensiv um einen Neustart des digitalen Hörfunks in Deutschlands bemüht, nachdem die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) im Juli 2009 eine Fortführung des DAB-Pilotprojekts wegen „Erfolglosigkeit“ abgelehnt hatte.

Ein deutliches Bekenntnis zum digitalen Hörfunk erscheine auch deshalb notwendig, „um den bestehenden ‚Henne und Ei‘-Kreislauf zu durchbrechen: So stellt sich die Geräteindustrie auf den Neustart ein, wartet jedoch auf ein deutliches Signal aus Richtung der Hörfunkanbieter, bevor sie Digitaltechnik in jedes Radio einbaut“.

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