Anschlussvielfalt Set-Top-Box, Teil 2
SPDIF, USB, Ethernet
SPDIF
Dieses unaussprechliche Kürzel steht für Sony/Philips Digital Interface. Dahinter verbirgt sich eine Schnittstellen-Spezifikation für die elektrische oder optischer Übertragung digitaler Stereo- oder Mehrkanal-Audiosignale. HD-Receiver sind meist mit zumindest einem digitalen Audio-Ausgang ausgestattet. In der Regel handelt es sich dabei um einen optischen Ausgang, bei dem die Beschriftung „SPDIF“ oder „SP/DIF“ mit dem Zusatz „Optical“ ergänzt sein kann. Daneben gibt es den digitalen Audio-Ausgang auch als Cinch-Buchse, die mit den Farben Schwarz oder Orange gekennzeichnet sein kann. Sie ist heute jedoch nur noch selten anzutreffen. Digitale Audiobuchsen dienen zur Verbindung des Receivers mit der Hi-Fi-Anlage. Über sie ist der Stereoton jedenfalls besser, klarer und knackiger, als über die analogen Cinch-Audiobuchsen.
USB
Die USB-Buchse ist uns vom PC und Notebook bestens bekannt. Auch am HD-Receiver lädt die USB-Schnittstelle dazu ein, einen USBStick oder eine externe Festplatte anzuschließen. Denn damit wird aus dem Receiver ein Rekorder! Auf das angedockte Speichermedium können TV-Sendungen und Satellitenradio verlustlos aufgezeichnet und zu einem späteren Zeitpunkt wiedergegeben werden. Selbstverständlich sind auch Timeraufnahmen möglich. Eine weitere spannende Zusatzfunktion ist auch Timeshift, wobei mit Betätigen der Pausetaste die gerade laufende Sendung angehalten wird. Das gibt die Gelegenheit, mal kurz Dinge zu erledigen ohne eine wichtige Schlüsselszene zu versäumen. Alles, was zu tun ist, ist auf die Wiedergabetaste zu drücken, wenn man wieder vor dem TV sitzt. Wie wichtig die USB-Schnittstelle an Receivern inzwischen geworden ist, zeigt sich auch an deren Anzahl. Bis zu drei Stück können in einem HD-Receiver eingebaut sein. Neben der Geräterückseite findet man sie auch an der Front hinter einer Klappe, hinter der sich auch die Modulschächte befinden. Besonders die Front-USB-Buchse ist für zusätzliche Anwendungen hilfreich. Etwa, wenn man auf einem USB-Stick gespeicherte Fotos am TV ansehen oder MP3s wiedergeben möchte.
Ethernet
Die Ethernet-Netzwerkbuchse hat in letzter Zeit enorm an Bedeutung gewonnen. Keine andere Schnittstelle am Receiver trägt mehr zur Erweiterung des Funktionsumfangs bei als sie. Welche und wie viele Funktionen über das Netzwerk verfügbar sind, hängt jedoch vom Receiver-Modell ab. Nachdem der Receiver mit dem Heimnetzwerk entweder per LAN-Kabel oder bei verschiedenen Boxen auch über WLAN verbunden wurde, hat er zunächst Zugang zum Internet. Damit werden über ihn zunächst sämtliche HbbTV-Angebote uneingeschränkt verfügbar. Sie enthalten unter anderem den Zugang zu Mediatheken der Sender. Sie erlauben darüber hinaus, während der letzten sieben Tage ausgestrahlte Sendungen individuell nachzusehen. Weiter kann man über den Breitbandzugang Internetradio, Youtube und umfangreiche, speziell für den TV-Schirm adaptierte Internetportale auf den Fernseher holen. Über das Heimnetzwerk können sogar mehrere Receiver miteinander verbunden werden. Damit kann man beispielsweise auf Aufnahmen, die auf der Festplatte des Wohnzimmer-Receivers gespeichert sind, auch im Schlafzimmer zugreifen. Sogar Live-Sat-Fernsehen via Netzwerkstreaming ist möglich. Damit ist es nicht zwingend erforderlich, den Zweit-Receiver an der Schüssel anzuschließen.
Immer funktioneller
Es ist schon faszinierend, wozu aktuelle Sat-Receiver in der Lage sind. Nicht nur, dass sie Bilder in gestochen scharfer Qualität liefern, sie stellen längst auch eine nicht zu verachtende Konkurrenz zum PC dar. Kein Wunder. Ist es doch viel bequemer Multimedia-Inhalte bequem im Wohnzimmer anstatt im nüchternen Büro zu konsumieren. Darüber hinaus können sogar vollwertige Internet-Zugänge über den Receiver realisiert werden. Dank großer Full-HD-Schirme sind die Internetseiten auch abseits des Computers gut lesbar.
Welche und wie viele Funktionen ein Receiver unterstützt, hängt zuletzt aber von seiner Ausstattung ab. Nicht jede Box unterstützt alles, was in diesem Artikel erwähnt wurde. Andere können hingegen noch mehr. Entscheidend ist aber, dass der Receiver richtig mit der im Haushalt vorhandenen Infrastruktur verbunden wird. Das schließt das HDMI-Kabel zum HD-Fernseher oder der Heimkino- Anlage ebenso mit ein, wie die Netzwerkverbindung. Sie macht schließlich aus einem simplen Receiver ein multimediales Empfangsgerät.
Workshop: Schnittstellen im Überblick
(Thomas Riegler)