So holen Sie mehr aus dem Digitalreceiver heraus
Die Rückseite aktueller HD-Receiver ist vollgepflastert mit Buchsen. Da wundert es nicht, wenn sich mancher fragt, welche überhaupt wofür gedacht sind und welche dieser Schnittstellen er eigentlich selbst benötigt.
Denn eines ist klar: Nur fernsehen, das war gestern. In der modernen, hybriden Welt entscheidet die Nutzung der rückwärtigen Anschlüsse grundlegend darüber, was der Receiver alles zu leisten vermag.
HDMI
HDMI steht für High Definition Multimedia Interface. Diese neue zierliche 20-polige Buchse ist die wichtigste im HD-Zeitalter überhaupt. Über sie ist die Verbindung zum HD-Fernseher, also dem LCD- oder Plasma-Flachmann, herzustellen. Denn nur über die HDMI-Schnittstelle wird hochauflösendes Fernsehen ohne Einschränkungen an das TV-Gerät weitergeleitet. Die HDMI-Schnittstelle unterstützt zudem das digitale Rechtemanagement DRM. Über die HDMI-Buchse wird nicht nur hochauflösendes Fernsehen, sondern auch der Digitalton übertragen. Besitzt man eine Heimkinoanlage neueren Datums, ist der HD-Receiver via HDMI-Kabel an den Hi-Fi-Verstärker anzudocken. Der Fernseher ist dann ebenfalls per HDMI mit dem Verstärker zu verbinden.
Komponentenausgang
Der analoge Komponentenausgang ist ein Überbleibsel aus der Frühzeit des hochauflösenden Fernsehens. Er besteht aus drei Cinch-Buchsen mit den Farben Grün, Blau und Rot. Sie sind mit „Y“, „Pb“ und „Pr“ beschriftet. Noch haben so gut wie alle HD-Receiver auch diese Buchsen eingebaut. Sie sind auch an den HD-Fernsehern zu finden. Auch über diese Buchsen wird HD übertragen, allerdings nur analog und ohne digitales Rechtemanagement. Deshalb kann es sein, dass man damit nicht alle Sendungen oder Programme ansehen kann. Über die Komponentenbuchsen wird nur das Videosignal übertragen. Um auch den Ton zum Fernseher zu bekommen, braucht man zusätzlich den analogen Cinch-Audio-Ausgang, der als weiße und rote Cinchbuchse für den linken und rechten Audiokanal ausgeführt ist. Über diesen Audioausgang wird ausschließlich ein Stereosignal übertragen.
Scart
Die große 21-polige Scart-Buchse begleitet uns seit Mitte der 1970er-Jahre. Über sie werden Video- und Audiosignale übertragen, genauso wie auch bei HDMI. Über Scart erfolgt die Übertragung jedoch nur analog und in SD-Qualität. Wird ein HD-Receiver an einem HD-Fernseher nur per Scartkabel angeschlossen, werden alle Programme ausschließlich in SD-Qualität wiedergegeben. Auch solche, bei denen das Stationslogo mit dem Kürzel „HD“ ergänzt ist. Damit wird das Leistungsvolumen des Receivers und des Fernsehers auf schändliche Weise nicht ausgenutzt. Heute werden Scart-Buchsen nur noch benötigt, wenn am Receiver auch ein Blu-Ray-, DVD- oder VHS-Videorekorder angeschlossen werden soll. Sie sind technisch nur in der Lage, TV-Signale in analoger SD-Qualität entgegenzunehmen.
Cinch-AV
Der Cinch-AV-Ausgang setzt sich aus drei Cinch-Buchsen zusammen. Sie bestehen aus einer gelben Video-Buchse und den beiden bereits beim Komponentenausgang vorgestellten Stereo-Audiobuchsen. Über die gelbe Videobuchse kann etwa ein älterer Beamer angeschlossen werden. Auch über den Cinch-Videoausgang werden nur analoge TV-Signale in Standardauflösung angeboten. Die Bildqualität ist übrigens etwas schlechter als bei Scart. Die beiden Audio-Buchsen bleiben dann einfach frei. Im Gegensatz können diese Verwendung finden, um den Receiver mit einer älteren oder einfacheren Stereoanlage zu verbinden, was beim Anhören von Satellitenradio von Vorteil ist. Einmal bietet die Stereoanlage eine bessere Wiedergabequalität als die im TV eingebauten Lautsprecher. Außerdem lässt sich damit meist auch Strom sparen.