Animationsfilme aus dem Hause Ghibli – Teil 6
Der internationale Durchbruch
„Mononoke“ weltweit erfolgreich
Für das nächste Filmprojekt spukten Miyazaki gleich zwei Ideen für eine Geschichte im Kopf herum: Einerseits wollte er mit „Buro The Caterpillar“ einen Anime über Insekten schaffen, die auf Bäumen leben, andererseits ein Actionabenteuer über „Prinzessin Mononoke“ (1997). Er konnte sich einfach nicht entscheiden und so fragte er Toshio Suzuki um Rat. Dieser überzeugte Miyazaki, zuerst „Prinzessin Mononoke“ auf die Leinwand zu bringen, mit dem Argument, es sei schließlich schwierig, einen guten Actionfilm zu kreieren, wenn man ein bestimmtes Alter überschritten hat. Da Miyazaki bereits 54 Jahre alt war, wäre dies vermutlich seine letzte Chance gewesen, so einen Film überhaupt zu produzieren.
Bereits 1998 lief der Streifen in den japanischen Kinos, in Deutschland konnte der Anime jedoch erst 2001 in den Lichtspielhäusern angeschaut werden. Dieses verspätete Release tat aber dem Erfolg keinen Abbruch: Mit „Prinzessin Monoke“ gelang dem Studio Ghibli der internationale Durchbruch und der Name war von diesem Zeitpunkt an weltweit bekannt.
„Chihiro“, „Erdsee“ und „Ponyo“
Als auf dieses fantastische Märchen „Chihiros Reise ins Zauberland“ (2001) folgte, waren Kritiker gespannt, was für einen neuen Fantasy-Epos Miyazaki und Co. ausgeheckt hatten. Die Geschichte handelt von einem Mädchen, das sich mit seiner Familie in einer Zauberwelt verirrt. Der Animationsfilm erhielt 2003 den Oscar und den Goldenen Bären auf der Berlinale.
Auf Chihiro folgte mit „Königreich der Katzen“ (2002) eine Fortsetzung von „Stimme des Herzen – Whisper Of The Heart“, „Das wandelnde Schloss“ (2004), „Die Chroniken von Erdsee“ (2006) und „Ponyo“ (2008).
„Arrietty – Die wundersame Welt der Borger“ ist der aktuellste Hit aus dem Hause Ghibli. Der Anime handelt von einem winzigen Mädchen Namens Arrietty, das zusammen mit ihrer Familie unter dem Boden eines alten Hauses lebt. Lebensnotwendige Utensilien, wie beispielsweise Zucker, borgen sie sich bei den Menschen. Dabei müssen sie jedoch aufpassen, dass sie von den Menschen bei ihren „Ausleih-Aktionen“ nicht entdeckt werden. Ansonsten müssten sie ihr Zuhause verlassen und an einen neuen Ort ziehen. Das alles weiß Arrietty, jedoch lässt sie eines Nachts ihre Beute fallen und wird von Sho, einem Menschenjungen bemerkt …
Ein Ende der Ghibli-Erfolgs-Story ist also noch lange nicht in Sicht, weshalb wir uns auch weiterhin über handgezeichnete Animations-Wunderwerke freuen dürfen. Bereits für 2012 ist die Fortsetzung von „Porco Rosso“ (1992) angekündigt, die Hayao Miyazaki persönlich leitet.
(Lydia Fischer)