Animationsfilme aus dem Hause Ghibli – Teil 3
Mit frischem Wind voran
Ghibli – „heißer Wüstenwind“
Durch den großen Erfolg von „Nausicaä – Im Tal der Winde“ entschied sich die Produktionsfirma Tokuma Skoten 1985, das Studio Ghibli zu gründen. Dabei steht das Wort Ghibli für das, was im Italienischen mit dem Begriff “ heißer Wüstenwind“ ausgedrückt wird; Die Botschaft hinter dem Namen ist unmissverständlich – mit „Ghibli“ sollte frischer Wind in das angestaubte Anime-Genre gebracht werden.
Als erster offizieller abendfüllender Film entstand „Laputa – Das Schloss im Himmel“ (1986), ein Action-Abenteuer, das jeden, ob groß, ob klein, ansprechen sollte. Der Film handelt von dem Waisenmädchen Sheeta, das von einer Bande Piraten und der Regierung verfolgt wird. In ihrer Not stürzt sich Sheeta aus einem Luftschiff, kann den Absturz aber durch einen geheimnisvollen Stein überleben.
Pazu, ebenfalls eine Waise, beobachtet wie Sheeta vom Himmel fällt, rettet sie und nimmt sie bei sich auf. Die beiden verstehen sich auf Anhieb, doch die Idylle findet ein schnelles Ende – Dora und ihre Piratenbande haben Sheetas Unterschlupf bald herausgefunden und verfolgen die Kinder. Pazu verteidigt seine neue Freundin und gemeinsam beschließen, sie hinter das Geheimnis des Steins und der legendären fliegenden Insel „Laputa“ zu kommen.
Mit „Das Schloss im Himmel“ übt Miyazaki Kritik an der Industrialisierung und der daraus resultierenden Ausbeutung der arbeitenden Menschen. Selbst Kinder müssen für ihren Lebensunterhalt in Bergwerken hart schuften. Wie bei „Nausicaä“ und vielen späteren Filmen aus dem Hause Ghibli steht die Beziehung zwischen Mensch und Natur im Vordergrund. Während der Mensch sich die Natur zum Untertan macht und in einer vollkommen technisierten Welt lebt, bevölkern Tiere und Pflanzen das einst hoch technifizierte Laputa. Am 8. Juli wurde der Anime auf Blu-ray veröffentlicht.