Akustischer Höhenflug

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Akustischer Höhenflug, Teil 2

Spürbare Effekte durch die Höhenspeaker

Installation

Bei Dolbys Pro Logic IIz und Yamahas 3D DSP werden die zusätzlichen Höhenlautsprecher direkt oberhalb der Stereoboxen montiert. Die jüngste Technologie DSX der kalifornischen Firma Audyssey nimmt eine Sonderstellung ein – für die zusätzlichen Lautsprecher gibt es hier nicht etwa eine absolute Höhen-, sondern eine Winkelangabe. So sollen die Höhenkanäle in einem Winkel von 45 Grad zur Sitzposition montiert werden.

Je nach Raumbeschaffenheit kann es demnach vorkommen, dass die Boxen an der Decke angebracht werden müssen. Außerdem spendiert Audyssey dem Heimkino mit seiner neuen Technologie gar weitere zwei Kanäle – die „Weitenlautsprecher“ sind ein zusätzliches Paar Frontboxen, die in jeweils 60 Grad zum Center aufgestellt werden. DSX verfolgt somit konsequent die Theorie der frontlastigen Beschallung.
 
Bei der Lautsprecherauswahl gelten für alle Systeme dieselben Regeln. Demnach müssen die Höhenboxen nicht groß sein, da über die Kanäle kein basslastiges Material wiedergegeben wird. Vielmehr werden ihnen atmosphärische, nicht richtungsrelevante Signalanteile mit verhältnismäßig geringem Pegel zugespielt. Kleine Satelliten sind für den Einsatz als Höhenlautsprecher vollkommen ausreichend.

Theorie und Praxis

In unserem Testlabor wurde das Thema mit Skepsis aufgenommen. Es wäre nicht das erste Mal, dass führende Hersteller die Notwendigkeit zusätzlicher Komponenten propagieren, um den Absatz zu steigern. Es mag auch frustrierend sein, dass ein sechs Monate alter Receiver mangels Höhenfunktion bereits jetzt zum alten Eisen zu gehören scheint und der Besitzer aufrüsten muss, sofern er denn auf der Höhe der Zeit bleiben will.
 
Trotz alledem konnten wir feststellen, dass die zusätzlichen Speaker tatsächlich einen beeindruckenden Effekt erzielen – einen Effekt, den man mehr spüren als hören kann. Durch die Erschließung der vertikalen Ebene kann die akustische Umgebung einer Filmszene deutlich authentischer abgebildet werden. Das Ergebnis ist eine enge Verknüpfung des Gesehenen mit dem Gehörten, was die Intensität des Filmerlebnisses steigert. Über den Einsatz der Technologie bei der Zweikanalmusikwiedergabe möge jeder selbst entscheiden. Hochwertige CD-Produktionen sind in der Regel derart feinfühlig und adäquat auf die Stereowiedergabe abgestimmt, dass keine Mehrkanalaufbereitung eine Verbesserung bewirken könnte.
(Christoph Hüther)

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