Airplay-Speaker, Teil 2
Bang & Olufsen Beolit 12
Mobiler Edelplayer
Der dänische Hersteller Bang & Olufsen blickt bereits auf eine lange Unternehmensgeschichte zurück, aus der heute nach über 80 Jahren der portable Beolit 12 hervorgeht. Mit der Produktlinie B&O Play möchte man all denjenigen Kunden ein passendes Audioprodukt bieten, denen das bisherige Angebot zu kostspielig erschien. Wie bereits bei den edlen Fernsehermodellen ist auch die Verarbeitung des ersten Serienmodells der neuen Reihe auf höchstem Niveau. Sämtliche Elemente sind passgenau und durchdacht angebracht. Auch die verwendeten Materialien könnten hochwertiger kaum sein und so ist das verwendete Lautsprechergitter aus reinstem Aluminium. Sehr praktisch ist der angebrachte Ledertragegriff, der die kleine Airplay-Box zum wahren Picknickbegleiter werden lässt. Für das Design wurde Cecilie Manz, eine junge Gestalterin aus Kopenhagen, engagiert, die sich bereits bei bekannten Einrichtungsfirmen einen Namen machte.
Seine Stärken spielt der Beolit 12 theoretisch im Freiem aus, dort wo weit und breit keine Steckdose in der Nähe vorhanden ist. Hier punktet der transportable Lautsprecher mit seinem eingebauten Akku, der den Airplay-Speaker bis zu 8 Stunden mit Energie versorgt. Dabei beschränkt sich die Wiedergabe jedoch auf Geräte, die über den 3,5-Millimeter-Klinkeneingang mit dem Lautsprechersystem verbunden sind. Wie alle Airplay-Geräte benötigt nämlich auch der Beolit 12 ein WLAN-Netzwerk, in dem sich der Lautsprecher und ein iTunes-Wiedergabegerät befinden. Bei ausreichender Übertragungsweite mag dies bis zum eigenen Balkon oder Garten reichen, weiter entfernte Orte bleiben hingegen außen vor. Befindet man sich in unmittelbarer Netzwerknähe, gelingt die Erstkonfiguration problemfrei und wird bei erfolgreicher Anmeldung mit einer optischen und akustischen Rückmeldung bestätigt.
Seinen Mitspielern dient der Beolit 12 als mobiler Energielieferant und lädt bei Bedarf USB-Zuspieler sowie angeschlossene Apple-Geräte auf. Das passende Netzteil ist bereits im Gehäuseinneren, das dem angebrachten Ladekabel einen eigenen Stauraum auf der Rückseite bietet, verbaut. Die Oberseite des Speakers bietet eine transportfreundliche, gummierte Vertiefung, die vor Kratzern, Verrutschen und versehentlichem Herunterfallen abgelegter Zuspieler wie dem iPhone schützt. Sämtliche Bedienelemente sind beleuchtet und weisen einen angenehmen Druckpunkt auf. Eine Fernbedienung ist im Lieferumfang nicht enthalten, doch – typisch Bang & Olufsen – kann das Gerät mit Fernbedienungen älterer Produktmodelle bedient werden. Hinter dem umlaufenden Metallgitter befinden sich zwei Mittelhochtöner sowie eine 10-Zentimeter-Tieftoneinheit, die es schafft, dem Beolit 12 trotz kompakter Baugröße erstaunlich präzise Bässe zu entlocken.
Zwar blieben die tiefsten Register einer Orgelaufnahme konstruktionsbedingt außen vor, ein solides Bassfundament konnten wir dabei dennoch erfahren. Auch über den weiteren Frequenzbereich wies der Airplay-Empfänger durchweg gute Wiedergabeeigenschaften auf. Dynamische Klangpassagen waren jederzeit nachvollziehbar und selbst bei höheren Lautstärken wurde der wiedergegebene Schall verzerrungsarm reproduziert und die Musik behielt so stets ihre Lebendigkeit. Reizt man das Klangvolumen jedoch bis zum Äußersten aus, haben Solo-Gesangsstimmen mit Verfärbungen durch einen zu prominenten Grundtonbereich zu kämpfen. Da der Beolit nicht vorrangig für audiophile Gesangsaufnahmen, sondern als „Unterwegslautsprecher“ mit hohem Spaßfaktor konzipiert ist, fällt dieser Punkt aber nur unwesentlich ins Gewicht. Vielmehr bringt der B&O die perfekten Voraussetzungen eines portablen Lautsprechers für Speichermedien mit 3,5-Millimeter-Klinke mit und wird von der Studentenparty bis zum gemütlichen Leseabend durchweg überzeugen.