3D-Standard

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3D-Standard, Teil 2

Technische Grundlage Stereoskopie

Wiederholung der Geschichte?

Nun ist die Filmbranche erneut an einem Punkt, an dem 3D als Ausweg aus der Krise angesehen wird. War es damals das Fernsehen, laufen heute DVDs und Videospiele dem Kino den Rang ab und Raubkopien setzen der Industrie zusätzlich zu. Was sollte 3D jetzt aussichtsreicher machen als noch vor 50 Jahren? Die Antwort: Digitale Technologie. Da Kinos und Filmemacher sowieso immer mehr auf digitale Projektoren und Kameras umschwenken, verkleinern sich auch die Kosten für 3D-Filme, denn man braucht kein teures Zelluloid mehr, sondern fertigt einfach digitale Kopien an. So kündigte die Odeon-UCI-Gruppe kürzlich an, 111 ihrer 200 europäischen Kinos zu digitalisieren. Vom digitalen Projektor zu 3D ist es dann nur noch ein kleiner Schritt.
 
Nur ein Kostenmanko bleibt: Da vor allem die Polfilterbrillen für eine Verdunkelung sorgen, müssen sogenannte Silverscreens mit einer speziellen Beschichtung benutzt werden. Diese reflektieren deutlich mehr Licht als die herkömmlichen Leinwände und sorgen dafür, dass trotz Brille die Farben leuchtend bleiben. Außerdem sind nach wie vor entweder kostspielige 3D-Kameras für das Filmen selbst oder eine zeitraubende Umwandlung von 2D-Filmmaterial notwendig.
 
Es gibt jedoch ein Genre, bei dem selbst diese Schwierigkeiten wegfallen: Animationsfilme werden nur im Computer kreiert, was den 3D-Prozess ungemein erleichtert. Nicht umsonst sind deswegen die meisten der angekündigten 3D-Projekte Filme, die zu hundert Prozent aus dem Computer stammen, wie zum Beispiel das Heldenepos „Beowulf“ oder „Bolt“. Letzterer ist auch eine wichtige Wegemarke für Disney. Das Studio kündigte jüngst an, in Zukunft sämtliche Animationsfilme in 3D herausbringen zu wollen, zusätzlich kommen die Pixar-Klassiker „Toy Story“ und „Toy Story 2“ noch einmal dreidimensional in die Kinos.

Pioniere im gelobten 3D-Land

Schon seit Jahren gibt es in Hollywood zwei Apostel für das neue Format. Da ist zum einen Produzent Jeffrey Katzenberg, zum anderen „Titanic“-Regisseur James Cameron. Katzenberg war lange Zeit einer der mächtigsten Männer bei Walt Disney, auf sein Konto gehen Zeichentrickklassiker wie „Die Schöne und das Biest“ und „Aladdin“. Zusammen mit David Geffen und Steven Spielberg gründete er nach seinem Weggang von Disney Dreamworks SKG, die unter anderem Animationsfilme wie „Shrek“ produzierte.
 
Der neueste Dreamworks- Film „Monster und Aliens“ ist übrigens dreidimensional. Katzenberg geht in seiner Unterstützung des Formates aber sehr viel weiter als andere, so prophezeite er, dass in fünf bis sieben Jahren alle Kinofilme unabhängig vom Genre in 3D existieren werden. Auf der anderen Seite der Entwicklung steht James Cameron. Nach seinem Megahit „Titanic“, bis heute der erfolgreichste Film aller Zeiten, schien er abgetaucht zu sein.
 
Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, denn er drehte vor allem Unterwasserdokumentationen, für die er zeitgleich eine bahnbrechende digitale 3D-Kamera entwickelte. Sie heißt „Fusion-Kamera“ und besitzt zwei bewegliche Objektive, womit die bis dato notwendige zweite Kamera wegfällt. Camerons Kameras nehmen die Szenen bereits in 3D auf, eine aufwendige Nachbearbeitung entfällt somit ebenfalls. Fusion-Kameras sollen z. B. in seinem neuen Science-Fiction- Film „Avatar“ zum Einsatz kommen. Cameron kündigte bereits an, dass er mit der Mischung aus Real- und CGI-Film erneut Filmgeschichte schreiben werde.

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