Samsung: Mach aus zwei Dimensionen drei
Um in dreidimensionale, greifbare Bilderwelten abzutauchen, bedarf es nicht nur eines neuen 3-D-fähigen Fernsehers und Blu-ray-Players, sondern auch abgestimmter Inhalte. Samsung erweitert das Angebot schlagartig, denn die aktuellen TV-Modelle konvertieren 2-D-Inhalte vollautomatisch.
Was nach Zauberei klingt, durften wir bereits vor einigen Jahren hinter verschlossenen Türen bewundern: Aus zweidimensionalen Bildern entsteht durch einen internen Rechenprozess ein dreidimensionales Bild. Die Qualität ist natürlich stark vom Eingangssignal abhängig und schnell läuft man Gefahr, dass einzelne Bilddetails unnatürlich hervorgehoben werden und Artefakte den Filmgenuss trüben.
Ob Samsung eine mehrstufige 3-D-Konvertierung oder lediglich eine An- Aus-Option bietet, ist bislang noch unklar, sicher ist derzeit nur, dass eine 3-D-Shutter-Brille zum Pflichtprogramm gehört. Da die bisherige Darstellung von HDTV über Blu-ray bis zu Videospielen in 2-D erfolgt, ist die automatische Konvertierung ein unbestreitbarer Wettbewerbsvorteil, zumindest wenn die Qualität am Ende stimmt.
Doch auch echtes 3-D-Material verarbeiten Samsungs neue LCDs und Plasmas, dabei sind sie allerdings von der passenden Zuspielung des neuen 3-D-Blu-ray-Players BD-C6900 sowie entsprechenden 3-D-Materials abhängig. Dank der Kooperation mit Dreamworks und Technicolor entsteht derzeit die 3-D-Blu-ray-Version des Animationshits „Monster und Aliens“, inklusive Kurzfilmen und Ausblicken auf neue 3-D-Filme wie „Für immer Shrek“ und „Drachenzähmen leicht gemacht“.
LCD und Plasma
Wie im Vorjahr präsentierte Samsung beide Bildtechnologien, der Fokus liegt aber ganz klar auf den ultraflachen LED-LCDs. Laut den kryptischen Herstellerangaben werden alle neuen Serien Edge-LEDs einsetzen, d. h. das Licht der seitlich strahlenden LEDs wird wie im Vorjahr über Diffusorplatten gleichmäßig verteilt. Allerdings soll die Anzahl der LEDs gesteigert worden sein und Samsung spricht sogar von einer Art Local Dimming – die Randbereiche werden vermutlich unabhängig voneinander in der Helligkeit justiert.
Während die technischen Daten kaum Verbesserungen andeuten, konnten am CES-Stand die Vorjahresmodelle und diesjährigen Neuvorstellungen in einem Direktvergleich begutachtet werden. Auch wenn solche Vergleiche mit Vorsicht zu genießen sind, scheint Samsung die Hausaufgaben gemacht zu haben: Sowohl die Bildschärfe als auch die Schwarz- und Kontrastwiedergabe deuten Verbesserungen in der Bilddarstellung an und mitsamt der 3-D-Unterstützung sollen sich die aktuellen LED-LCD-Serien erneut zum Verkaufsschlager entwickeln.
Neben der Premium-LED-LCD-Serie 9000 unterstützen die günstigeren LED-LCDs der Serien 8000 sowie 7000 und die LCD-Serie 750 ebenfalls die plastische Bilddarstellung. Die Bilddiagonalen schwanken zwischen 32 und 55 Zoll, die Topmodelle werden voraussichtlich nur in 46 und 55 Zoll erhältlich sein. Die Plasmamodelle zielen auf echte Heimkinofans ab und sind in die Serien 7000 und 8000 unterteilt. Wie ihre LED-LCD-Geschwister weisen sie eine minimale Bautiefe von nur wenigen Zentimetern auf und unterstützen sämtliche 3-D-Standards. Ab März beginnt die Auslieferung von Samsungs groß angelegter 3-D-Offensive, über die Preise kann bislang nur spekuliert werden. Das diesjährige Topmodell der LED-LCD-Serie, das im edlen Aluminiumdesign daherkommt, wird allerdings erst im zweiten Halbjahr für Furore sorgen.