25 Jahre „Das Phantom der Oper“

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25 Jahre „Das Phantom der Oper“

Sir Andrew Lloyd Webber’s „Das Phantom der Oper“ feierte 2011 sein 25-jähriges Bestehen. Mehr als 200 Beteiligte sorgten für eine spektakuläre Show in der Royal Albert Hall in London. Im Februar erscheint nun die Blu-ray zur neu inszenierten Jubiläums-Aufführung.

Seit nunmehr einem Vierteljahrhundert treibt das „Phantom der Oper“ sein Unwesen auf der Musicalbühne. Dabei ist die Figur des maskierten Mannes, der in den Katakomben der Pariser Oper haust, eigentlich schon wesentlich älter. Der als Krimi konzipierte Roman „Le Fantôme de l’Opéra“ des französischen Journalisten Gaston Leroux erschien bereits ab 1909 als Fortsetzungsgeschichte in der Zeitschrift „Le Gaulois“. Auf ihm beruhen zahlreiche Verfilmungen und Bühnenstücke. Die berühmteste Umsetzung ist allerdings Andrew Lloyd Webber’s Musical, das bereits in rund 150 Städten weltweit aufgeführt wurde und 2011 nun sein 25. Jubiläum feierte.

Ein Krimi wird zur Lovestory

 
Obwohl Sir Andrew am Stoff von Gaston Leroux’s Roman nicht viel gerändert hat, sind die Intention und das Gefühl in Roman und Musical völlig unterschiedlich.
 

Die Hauptfigur ist „das Phantom“ – ein Mann der von Geburt an schwer entstellt ist und von der Welt deshalb verachtet wird. Ramin Karimloo, der das Phantom in der Jubiläums-Aufführung verkörpert, sprach in einem Interview über seinen Rolle: „Er ist einfach ein kompliziertes Wesen. Oberflächlich ist er dieser entstellte Mörder, als den ihn die Menschen wahrnehmen. Er ist aber lediglich ein Opfer seines sozialen Umfelds. Vieles von dem, was mit ihm passiert, basiert auf der Behandlung, die er erfahren hat und hätte verhindert werden können. […] Die Leute haben ihm ins Gesicht gesehen, ihn bestraft, ihn in einen Käfig gesperrt und wie ein Tier behandelt. Ich denke, wenn man ihn so lange als Tier behandelt, dann wird er sich auch wie eines verhalten.“
 

Durch die erfahrenen Misshandlungen und Reaktionen, entwickelt das Phantom einen Hass auf die Menschen und zieht sich zurück, um aus dem Dunkeln zu agieren und Rache zu üben.

Dabei hat das musische und technische Genie der Welt eigentlich viel zu geben und versucht dies als stiller Teilhaber und Leiter der Pariser Oper und nicht zuletzt durch seine Schülerin Christine Daée zu zeigen.
 

Während in der Romanvorlage das mörderische und rachesinnende Handeln des Phantoms im Mittelpunkt steht, gibt Andrew Lloyd Webber seinem Phantom auch eine menschliche, verletzliche und empfindsame Seite, die sich vor allem nach Zuneigung und Anerkennung sehnt.
 

Auf der anderen Seite steht die junge, naive Christine, ein einfaches Chormädchen und Tochter eines berühmten Violinisten. Kurz bevor ihr Vater verstarb, versprach er, ihr den „Engel der Musik“ zu schicken, der sie im Singen unterrichten sollte. Im Phantom glaubt Christine daher anfangs ebenjenen „Engel der Musik“ gefunden zu haben und lässt sich von ihm unterrichten und zum Opernstar befördern.
 
 
Sie spürt jedoch bald den Hass, der in ihrem Lehrer lodert und fürchtet sich davor. Gleichzeitig empfindet sie Mitleid mit dem Verstoßenen und kann sich seinem Bann nur schwer entziehen.

Die Gefühle, die das Phantom ihr schließlich entgegen bringt, kann sie nicht erwidern. Stattdessen verliebt sie sich in Raoul, einen Freund aus ihrer Jugend und zieht somit den Zorn des Phantoms auf sich und Raoul sowie auf die gesamte Pariser Oper.
 

Das Beziehungsdreieck zwischen dem Phantom, Christine und Raoul macht Andrew Lloyd Webber zum Mittelpunkt seines Musicals und verwandelt damit die Kriminalromanvorlage in eine bewegende Liebesgeschichte. Diese Geschichte in Kombination mit einer Reihe von mitreißenden Melodien machen das Erfolgsrezept des Musicals aus.
 
 
Ramin Karimloo beschrieb es passend als „einen perfekten Sturm. […] Es hat unglaubliche Musik, die einen bewegt – nur ein paar Akkorde oder eine bestimmte Melodie reichen aus um die Leute in den Bann zu ziehen – und dann hat es noch diese perfekte Geschichte. Sie ist nicht kompliziert. Die Leute können sie nachempfinden und eine Beziehung zu allen Charakteren aufbauen, besonders zum Phantom, wegen dem, was in ihm steckt.“

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