2011 – Das Jahr der Comic-Verfilmungen

0
609

2011 – Das Jahr der Comic-Verfilmungen, Teil 7

Innerweltliche Verknüpfung

Iron Man mag schon ein Sonderling in seiner Welt sein, doch er ist nicht allein. Fast schon traditionell hat Marvel-Ikone Stan Lee seinen gewohnt auffälligen Cameo-Auftritt, zudem besteht die Möglichkeit, am Rande Iron Mans Kollegen zu entdecken. Ähnlich wie in den Marvel-Comics gibt es beständig Hinweise auf anderweitige Heldenaktivitäten innerhalb des gezeigten Filmuniversums.
 

(SPOILER) Ob ein News-Beitrag über den Hulk, der Schild von Captain America, Thors Hammer oder Nick Furys Auftauchen (SPOILER ENDE) – der große Leinwandauftritt der „Avengers“, also eine von Marvels frühesten Superheldenformationen, kündigt sich dezent, aber sicher an. Hier wurden auf der diesjährigen Comic-Con auch Nägel mit Köpfen gemacht und die wichtigsten Mitglieder des Casts verlautbart. Unter freudigen Jubelrufen nahm die Fangemeinschaft entgegen, dass die kompletten Originalbesetzungen der einzelnen Helden-Franchises an dem Projekt teilnehmen werden, was so viel heißt wie: Robert Downey Jr. als Iron Man, Chris Hemsworth als Thor, Chris Evans als Captain America, Scarlett Johanson als Black Widow und Samuel L. Jackson als Nick Fury.
 
Als Neuzugang begrüßten sie Mark Ruffalo („Shutter Island“), der als Nachfolger von Edward Norton nun die menschliche Inkarnation des Hulk spielen wird. Als besonderes Bonbon leiht übrigens niemand geringerer als Lou Ferrigno, also der Serien-Hulk aus den 1970er Jahren, dem grünen CGI-Titanen seine Stimme. Weitere Besetzungsmitglieder für die Rollenparts der Helden Wasp und Ant-Man stehen noch aus. Regie führt der in Fankreisen gern gesehene Buffy-, Angel- und Firefly-Schöpfer Joss Whedon, was schon einmal auf eine qualitativ hochwertige Comic-Verfilmung schließen lässt. Sollte dieser Film vom Whedon-Fluch verschont bleiben, wird auch der kommerzielle Erfolg nicht ausbleiben. Bei solch einem immensen Stargehalt scheint er aber schon vorprogrammiert.

Grüne Helden noch und nöcher

Von dem Pannenfluch blieb der 3-D-Kinostreifen „The Green Hornet“ leider nicht verschont. Ständige Neubesetzungen forderten ihren Tribut und erweckten in Fankreisen den Eindruck, das Projekt wäre endgültig gestorben. Nun kommt es aber dennoch am 13. Januar 2011 in die Kinos und fährt dabei inhaltlich eine ähnliche Schiene wie etwa „Kick-Ass“.

Britt Reid (Seth Rogen) ist ein ganz normaler Millionärssohn, dessen Vater aus heiterem Himmel das Zeitliche segnet. Nun steht Junior auf eigenen Beinen und will aus seinem Leben etwas Sinnvolles machen: Er möchte helfen. Dafür besorgt er sich einen grünen Anzug samt Maske und patrouilliert durch seine Nachbarschaft, um bösen Buben das Handwerk zu legen.

Seine Superkräfte holt sich Britt z. B. aus dem technischen Schnickschnack, den sein Angestellter und Sidekick Kato (Jay Chou) für ihn bastelt. Beispielsweise verschießt sein „Hornissenstachel“ Betäubungsgas. Das Glanzstück unter den Werkzeugen zur Gangsterhatz ist aber zweifellos der unzerstörbare Wagen Black Beauty, der so ziemlich jede Waffe bereithält, die man sich vorstellen kann. Um besser an die großen Fische heranzukommen, geben sie sich dann auch noch selber als Verbrecher aus und untergraben auf diese Weise heimlich die Unterwelt. So stecken sie stets zwischen den Fronten, in einer Mischwelt aus Gesetzlosigkeit und ureigenster Moral. Obwohl man jetzt annehmen könnte, dieses Vigilanten-Konzept sei auf einer aktuellen Modewelle voller Selbstjustizthriller angeschwemmt worden, liegen die Wurzeln der Idee bereits 80 Jahre in der Vergangenheit.

Die in den 1930er Jahren für eine Radiosendung entwickelte Figur Green Hornet wurde nach dem Krieg in Comics und in den 1960er Jahren in einer 26-teiligen TV-Serie verarbeitet. In Deutschland dürfte die Reihe weniger bekannt sein. Hornet und sein Kompagnon gab es hier höchstens in zwei Spin-offs mit der „Batman“-Serie aus den 1960er Jahren zu sehen. Die Rolle des Kato übernahm damals Kung-Fu-Ikone Bruce Lee an der Seite von Van Williams, der den grünen Helden markierte. 50 Jahre später steht Comedy-Clown Seth Rogen auf der Bühne und zieht eine dunkelgrüne Maske über. Was ist hier bloß passiert?

Kommentare im Forum