2011 – Das Jahr der Comic-Verfilmungen

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2011 – Das Jahr der Comic-Verfilmungen, Teil 5

Privatisierter Weltfrieden

Richtig interessant wird es ab dem Punkt, an dem der Russe Ivan Vanko alias „Whiplash“ (Mickey Rourke) auftritt. Seine zwei Plasmapeitschen bedienen sich der gleichen Reaktortechnik wie der Iron-Man-Anzug, was dem guten alten Draufgänger mächtig einheizt. Viel schlimmer noch ist Vankos Waffensystem, der glatte Gegenbeweis für die Exklusivität dieser Technologie, was den Stark-Gegnern vor Gericht schlagkräftige Argumente in die Hand gibt. Da dieser Vorfall während des Großen Rennens von Monaco stattfindet, bleibt nur kurze Zeit für eine improvisierte Lösung mit der experimentellen Version des Mark-V-Anzugs. Dieser bietet zwar weniger Schutz und nicht ganz so viele Features, dafür ist er zusammenklappbar und manuell in Sekundenschnelle angelegt. Zudem sieht er mit seinem Facettenlook einfach supercool aus. Und wer weiß, welche Überraschungen in diesem Reserveanzug noch stecken, denn immerhin gab es noch keine Praxistests.

Ivan hingegen hat sich bestens auf diesen Moment vorbereitet. Seine durch ein Exoskelett arretierten Peitschen zerteilen so gut wie alles, was sich ihm in die Quere stellt. Selbst durch Rennwagen schneiden sie wie Butter. Seine Figur ist eine Verschmelzung aus dem Comic-Whiplash, einer Art Sadomaso-Peitschenfetischist, und der Figur des Anton Vanko alias „Crimson Dynamo“, dem es gelingt, über seinen selbst kreierten Anzug Elektrizität in allen Formen zu beherrschen. Im Film startet Ivan die Stark-Vendetta am Sterbebett seines Vaters, eines hochkarätigen Wissenschaftlers, der gemeinsam mit Tonys Vater den Arc-Reaktor (das runde, leuchtende Ding in Iron Mans Brust) entwickelte. Wodurch dieser Hass entstand, wird im Laufe des Films aufgeklärt.

Fast zwanzig Jahre nach dem offiziellen Ende des Kalten Krieges mag ein russischer Oberfiesling zwar etwas retro wirken, aber den kernigen, tätowierten Mickey Rourke als finsteren Muskelberg zu sehen, lohnt allein schon wegen seines hartgesottenen Äußeren samt Zahnstocher. Die Leichtigkeit seines Auftritts täuscht jedoch, denn das angelegte Exoskelett wog rund 18 Kilogramm, was dem zum Zeitpunkt des Drehs 57-Jährigen einiges an Training abverlangte. Rourke ist halt so, mit themenspezifischer Fachliteratur gibt sich ein Schauspieler seines Kalibers nicht zufrieden. Stattdessen reist er eben mal nach Russland, um sich besuchsweise in einem Gefängnis niederzulassen und auf seine Rolle vorzubereiten. Den russischen Dialekt trainierte er sich ebenso mühevoll an, was deutsche Zuschauer leider nur mitbekommen, wenn sie die Originalsprache einstellen.

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