Die chinesische Regierung hat „South Park“ gelöscht! Die seit je her skandalträchtige Trickserie beschäftigte in ihrer letzten Folge mit der chinesischen Zensurpolitik und dem Umgang Hollywoods damit.
In der Folge, die den Eklat auslöste, muss ein Film über die Metal-Band der Serienfigur Stan immer und immer wieder umgeschnitten werden, um den chinesischen Filmstandards zu entsprechen. Doch damit nicht genug:
Stans Vater Randy landet in einem chinesischen Knast, als er versucht sein Marihuana-Geschäft im fernen Osten auf den Markt zu bringen. In Gewahrsam trifft er unter anderem auf die Disney-Figuren Winnie Puuh und Mulan.
Tatsächlich ist der niedliche Bär seit 2017 in China verboten, weil Regime-Kritiker Präsident Xi Jinping mit ihm verglichen. Mulan-Darstellerin Liu Yifei hatte sich positiv über die Protestanten in Hongkong geäußert. Diese NIchtigkeiten haben die chinesische Regierung anscheinend dazu veranlasst, aus einer Mücke einen Elefanten zu machen.
Denn die Konsequenz der Ausstrahlung der china-kritischen Folge ist, dass „South Park“ mittlerweile komplett aus dem chinesischen Internet gelöscht wurde – als wenn es sie nie gegeben hätte.
Die als Skandal-Nudeln bekannten „South Park“-Macher sind aber nicht allein auf dem Index. Chinas Staatssender hat jüngst auch die Spiele der amerikanischen Basketballklubs aus der NBA aus dem Programm geschmissen, in denen sie als Vorbereitung auf die kommende Saison gegen chinesische Vereine antreten.
Grund hierfür ist wohl ebenfalls ein mit den Hongkonger Demonstranten sympathisierender Tweet des NBA-Funktionärs Daryl Morey. Dies verdeutlicht: Die Zensur-Zündschnur im Reich der Mitte scheint zumindest kürzer denn je zu sein. [bey]
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