Zehntausende E-Mail-Server wegen Microsoft-Lücke gehackt

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Wegen einer vor wenigen Tagen bekanntgewordenen Schwachstelle sind laut US-Medienberichten Zehntausende E-Mail-Server von Unternehmen, Behörden und Bildungseinrichtungen Opfer von Hacker-Attacken geworden. Für die Lücke in der Microsoft-Software Exchange Server gibt es seit vergangenem Mittwoch zwar ein Sicherheitsupdate. Es muss aber von den Kunden installiert werden.

Am Freitag ermahnte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Tausende deutsche Unternehmen, die Lücke schnell zu stopfen.

Die Angaben zur Zahl der Betroffenen gingen in den Berichten weit auseinander. Weltweit könne es mehr als 250.000 Opfer geben, schrieb das „Wall Street Journal“ am Wochenende unter Berufung auf eine informierte Person. Dem Finanzdienst Bloomberg sagte ein mit den Ermittlungen vertrauter ehemaliger US-Beamter, man wisse von mindestens 60.000 betroffenen E-Mail-Servern. Der gut vernetzte IT-Sicherheitsspezialist Brian Krebs und das Computermagazin „Wired“ berichteten von 30.000 gehackten E-Mail-Systemen allein in den USA.

Deutsche Unternehmen besonders stark von Microsoft-Exchange-Lücke betroffen

„Deutsche Unternehmen sind im internationalen Vergleich besonders stark von dieser Microsoft-Exchange-Lücke betroffen“, sagte am Sonntag Rüdiger Trost von der IT-Sicherheitsfirma F-Secure. „Der Grund: Deutsche Unternehmen fürchten die Cloud und betreiben Dienste wie Exchange daher häufig lokal.“

Microsoft hatte am Mittwoch gewarnt, dass mutmaßlich chinesische Hacker die vier zuvor nicht öffentlich bekannten Sicherheitslücken attackieren. Die Hacker-Gruppe, die Microsoft „Hafnium“ nennt, habe mit Hilfe der Schwachstellen vor allem Informationen in den USA abgreifen wollen. Ziele seien unter anderem Forschungen zu Infektionskrankheiten sowie Hochschulen, Anwaltsfirmen und Unternehmen mit Verteidigungsaufträgen gewesen. Es habe sich um zielgerichtete Attacken gehandelt und Microsoft habe keine Hinweise darauf, dass auch Privatkunden angegriffen worden seien. Den Berichten zufolge wurden aber seit Bekanntgabe der Schwachstellen nicht abgesicherte Systeme auf breiter Front angegriffen.

Betroffen sind laut Microsoft die Exchange-Server-Versionen 2013, 2016 und 2019. Exchange wird von vielen Unternehmen, Behörden und Bildungseinrichtungen als E-Mail-Plattform genutzt. Bei einer erfolgreichen Attacke über die Schwachstellen ist es möglich, Daten aus dem E-Mail-System abzugreifen. Microsoft wurde auf die Sicherheitslücken von IT-Sicherheitsforschern aufmerksam gemacht.

Bildquelle:

  • Computer-Laptop-Notebook: © chagin/stock.adobe.com
3 Kommentare im Forum
  1. wunderbar. Ich bin mal gespannt was das bedeutet, wenn künftig restlos alles so abgewickelt wird. Wann genau hat man denn als Nutzer und Bürger eigentlich mal Sicherheit über seine Daten. Wahrscheinlich niemals ganz. Aber welchen Ausweg gäbe es?
  2. Bekam gerade eine Warnmail von HP, dass versucht wurde mein Passwort zurückzusetzen. Keine Ahnung ob das was damit zu tun hat. Jedenfalls merkwürdig.
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