Youtube möchte gemeinnützigen Organisationen künftig unterstützen. Dafür wird der Anbieter spezielle Profilseiten einrichten, auf denen diese Angebote bereit stehen, die sonst nur zahlende Werbekunden nutzen können. Die Aktion könnte sich dennoch für Youtube lohnen, denn der Bereich mit Videos von Hilfsorganisationen wächst schnell.
Mit besonderen Profilseiten will die Google-Videoplattform Youtube mehr gemeinnützige Organisationen auf ihren Dienst locken. Die Seiten bieten die Möglichkeit, Spendenaufrufe und weiterführende Links einzubinden. „Wir haben ganz viele Möglichkeiten, die sonst nur Werbekunden und Partner hatten, die jetzt mit diesen Kanälen möglich sind“, sagte Youtubes Deutschland-Sprecherin Mounira Latrache am Donnerstag in Berlin. Damit sollen Stiftungen und Hilfsorganisationen angeregt werden, die Videoplattform für ihre Arbeit zu nutzen.
Videos gemeinnütziger Organisationen gehörten zu den am schnellsten wachsenden Bereichen auf Youtube, erklärte Latrache. Das Programm für gemeinnützige Gruppen besteht in den USA seit 2008 und ist auch in Australien, Kanada und Großbritannien zugänglich.
Erste Organisationen reagierten positiv auf die Nachricht. „Das ist wahnsinnig interessant für uns“, sagte Melanie Gömmel, Social Media Managerin bei der Naturschutzorganisation WWF Deutschland. „Da warten wir schon die ganze Zeit drauf.“ Das Programm soll im Rahmen der Internetkonferenz re:publica kommende Woche genauer vorgestellt werden. Danach werde der WWF die eigene Präsenz planen.
Auch das Deutsche Kinderhilfswerk werde sich das Programm anschauen, sagte Sprecher Uwe Kamp. „Als Spendenorganisation sind wir darauf angewiesen, möglichst viele Kanäle zu unterhalten, um unsere Arbeit bekannt zu machen.“ Das Kinderhilfswerk habe bereits einige Videos auf Youtube eingestellt und werde überlegen, ob es sinnvoll sei ein eigenes Profil aufzubauen.
Ein Streitthema bleibt allerdings bestehen: Der lange schwelende Konflikt zwischen Youtube und der Gema um die Vergütung von Musik in Videos ist weiterhin ungelöst. Hilfsorganisationen müssten sich wie andere Nutzer auch vorab die Rechte an Musik sichern, die sie in ihren Videos verwenden, sagte Latrache. [dpa/ps]
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