Zwischen Fantreffen und Massenschlägerei – YouTube-Größen können auf ihre Anhänger auch außerhalb des Internets großen Einfluss haben.
„Im Internet wird die Selbstinszenierung besonders wichtig, weil man sonst leicht im Überangebot der Informationen untergeht. Dies begünstigt eine extreme Selbstdarstellung, eine Gier nach Aufmerksamkeit um fast jeden Preis“, sagte der Psychologe Peter Walschburger von der Freien Universität Berlin der Deutschen Presse-Agentur. „Diese Phänomene können im Netz und im nächsten Schritt in der realen Welt viel Unheil anrichten“, sagte Walschburger.
Ein Beispiel ist die Massenschlägerei Ende März auf dem Berliner Alexanderplatz – zuvor hatten zwei streitende YouTuber zu dem „Fantreffen“ aufgerufen, das dann gewaltsam eskalierte. Wenn ein YouTube-Star seine Anhänger zu Handlungen aufrufe, habe das aufgrund seiner medial erworbenen „Alpha-Position“ ein besonderes Gewicht für die Fans, sagte Walschburger.
Der Psychologe sieht die YouTuber in der Verantwortung: „Heutzutage ist eigentlich niemand mehr ganz naiv, wenn er Botschaften hochlädt oder Aufrufe startet: Er oder sie wissen in der Regel, was sie damit anrichten können.“[dpa]
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