Internetdienstleister Yahoo könnte Insidern zufolge die E-Mails seiner Kunden durchsucht haben. Die Daten wurden angeblich an NSA oder FBI weitergegeben.
Yahoo soll angeblich ein Programm gebaut haben, um damit den Posteingang seiner Kunden zu untersuchen. Die Daten sollen an amerikanische Geheimdienste weitergegeben worden sein. Die Nachrichtenagentur Reuters beruft sich auf vier Insider, darunter ehemalige Angestellte von Yahoo.
Überwachungsexperten nach ist das der erste Fall, in dem ein amerikanisches Internetunternehmen Aufträge für Geheimdienste ausführte. Welche Informationen in den Posteingängen der Yahoo-Kunden gesucht wurden, ist noch nicht bekannt. Es könnte sich um bestimmte Sätze oder Anhänge handeln. Auch ist noch nicht klar, welche Informationen Yahoo an die Geheimdienste weitergegeben hat. Von Yahoo gibt es noch keine Stellungnahme zu den Vorwürfen. Das Unternehmen sagte der Agentur Reuters nur, dass es entsprechend den Gesetzen der Vereinigten Staaten handele.
Die Anfrage der Geheimdienste soll als Verordnung an die Rechtsabteilung der Internetdienstleisters gesendet worden sein. Experten glauben, dass auch andere Internetunternehmen solche Anfragen bekommen haben. Welche Behörde genau dahinter steckt, lässt sich aber nur schwer herausfinden. Die NSA verschickt Verordnungen und Anfragen nämlich meist über das FBI. Der Geheimdienst selbst verwies auf das Büro des Direktors der US-Geheimdienste, das wiederum eine Stellungnahme ablehnte.
Erst vor Kurzem hatte Yahoo mit einem Hackerskandal für Aufsehen gesorgt. Damals hatten Hacker Informationen von 500 Millionen Kunden gestohlen, darunter Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern, Geburtsdaten und verschlüsselte Passwörter. [km]
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