Y-Titty-Vermarkter ätzt gegen ARD und ZDF

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Der Vermarkter Mediakraft, der unter anderem Youtube-Stars wie Y-Titty zu seinen Kunden zählt, hat sich zu den Vorwürfen der illegalen Schleichwerbung geäußert und diese dementiert. Gleichzeitig wirft man der ARD vor, mit der Berichterstattung über Mediakraft eine gezielte Kampagne zu fahren.

Mediakraft, der Vermarkter von Youtube-Stars wie Y-Titty und Daaruum, hat sich zu den Vorwürfen aus dem ARD-Magazin „Report Mainz“ geäußert, auf illegale Schleichwerbung in den Videos seiner Stars zu setzen. In einer Stellungnahme teilte das Unternehmen mit, dass der gesetzliche Grundsatz der Trennung von Werbung und redaktionellen Inhalten von Mediakraft und seinen Partnern beachtet werde. Einschränkend weist man jedoch darauf hin, dass es für die Kennzeichnung von Produktplatzierungen in Online-Videos keine anerkannten Richtlinien gäbe. Was natürlich die Frage aufwirft, inwieweit sich der Werbevermarkter tatsächlich von konkreten Vorwürfen distanzieren kann oder will. Immerhin sei man jedoch bereit, an der Entwicklung entsprechender Standards mitzuwirken.

Behördliche Beanstandungen würde es gegenüber Mediakraft bislang nicht geben. Auch gegenüber den Partnern wie Y-Titty seien dem Unternehmen keine derartigen Verfahren bekannt. Während sich Mediakraft selbst damit unschuldig gibt, nutzt das Unternehmen die Stellungnahme gleichzeitig, um den öffentlich-rechtlichen Rundfunkveranstaltern ihrerseits Verstöße gegen das Schleichwerbeverbot vorzuwerfen. So würde es zum Beispiel im „Marienhof“ oder bei „Wetten, dass..?“ immer wieder entsprechende Fälle geben. Hinter dem Beitrag bei „Report Mainz“ vermutet das Unternehmen dann auch direkt einen gezielten Angriff der ARD auf einen neuen Wettbewerber. Wirklich konkret wird Mediakraft dabei aber weder bei den Vorwürfen gegen die Sender noch bei seinem eigenen Dementi.
 
Der aktuelle Fall um die vermeintliche Schleichwerbung in Videos von Y-Titty und Co. zeigt deutlich das Fehlen einer plattformübergreifenden Regulierung für Telemedien, wie sie von Medienanstalten, Politikern und Sendern schon seit Längerem gefordert wird. Während TV-Sender umfassenden Regelungen in Bezug auf die Platzierung von Werbung unterliegen, trifft dies auf Telemedienanbieter im Internet nicht zu. Längerfristig könnte sich dieses Ungleichgewicht wettbewerbsschädigend auf die Sender auswirken. [ps]

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3 Kommentare im Forum
  1. AW: Y-Titty-Vermarkter ätzt gegen ARD und ZDF Und ich dachte, nur die Bravo verwendet das Wort "ätzen" in diesem Zusammenhang.
  2. AW: Y-Titty-Vermarkter ätzt gegen ARD und ZDF Das finde ich besonders interessant: "So würde es zum Beispiel im "Marienhof" oder bei "Wetten, dass..?" immer wieder entsprechende Fälle geben" Insbesondere im Marienhof soll es in den vergangenen drei Jahren zahlreiche Verstöße gegen das Schleichwerbeverbot gegeben haben. Dumm nur, dass die niemand sehen konnte, weil die Serie vor drei Jahren eingestellt wurde. Und auch bei "Wetten, dass" dürfte das Thema nach den heftigen öffentlichen Debatten schon seit einiger Zeit durch sein. Strotti
  3. AW: Y-Titty-Vermarkter ätzt gegen ARD und ZDF Schon ne extrem dünnhäutige Reaktion von Mediakraft. Wo ist denn die Stellungnahme zu dem Vorwurf, dass man bei der Recherche ein Angebot bekam für Werbung, die als solche aber nicht deklariert wird? 80€ für 1000 Klicks war doch das konkrete Angebot von Mediakraft, oder etwa nicht?
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