Im Gegensatz zur Konkurrenz steht das Thema virtuelle Realität bei den neuesten Smartphones von Sony nicht im Mittelpunkt. Stattdessen will der Konzern mit ihren neuen Konzept den Blick der Kunden wieder verstärkt auf den Alltag lenken.
Sony hat am Montag drei neue Modelle seiner Xperia-Smartphones vorgestellt. Während Konkurrenten wie Samsung, LG und Huawei Erlebniswelten der virtuellen Realität auf der Messe in den Vordergrund rücken, setzt Sony auf sogenannte Augmented Reality, was so viel wie erweiterte Realität heißt. Das Unternehmen präsentierte mit Xperia Eye, Ear, Projector und Agent gleich eine ganze Reihe von Gerätekonzepten, die den fest auf das Display gerichteten Blick des Smartphone-Nutzers wieder in den Alltag richten helfen sollen.
So fungiert das Gerät Xperia Ear nicht nur als Headset, sondern navigiert den Nutzer künftig auch intelligent an sein Ziel – ohne dass er einen Blick auf das Smartphone werfen muss. Xperia Eye, eine kleine Kamera, die an Apples iPod erinnert, lässt sich ans Revers klemmen. Sie soll Gesichter erkennen und automatisch Bilder machen, sobald sie ein Lächeln erkennt. „Wir haben schon sehr viel in die Forschung und Entwicklung solcher Technologien gesteckt“, sagte Sony-Mobile-Chef Hiroki Totoki der dpa. „Wir wollen Intelligenz in die Geräte bringen und das Verhalten der Smartphone-Nutzer verändern.“ Sie sollen den Blick wieder frei auf ihre Umgebung richten können.
Mit Xperia Projector schlägt Sony einen ganz ähnlichen Weg ein wie etwa Microsoft. Inhalte wie Bilder oder Dokumente sollen sich damit einfach auf die Oberfläche eines Tisches projizieren und gemeinsam anschauen lassen. Xperia Agent soll schließlich als persönlicher Assistent künftig auch Hausgeräte steuern können.
Xperia Eye soll in diesem Sommer auf den Markt kommen, alle anderen Entwicklungen befinden sich noch in der Entwicklungsphase. Doch auch sie wolle Sony zeitnah auf den Markt bringen, versichert Totoki.
Wirbel um virtuelle Realität macht Sony – ganz anders als die Konkurrenz – nicht. Dabei zählt das Unternehmen mit seiner Brille Playstation VR zu den Vorreitern der Technologie. Seine Playstation-VR-Brille ließ der japanische Hersteller deshalb gleich zu Hause. Sie definiert Sony speziell als Ergänzung der Spielekonsole. Bei den VR-Brillen handele es sich um einfaches Zubehör, das im Prinzip jeder herstellen könne, sagte Totoki. Viel wichtiger sei die Frage, wie entsprechende Inhalte produziert werden könnten.
Sonys neues Premium-Smartphone Xperia X soll Ende Mai in Deutschland auf den Markt kommen. Es verfügt über eine 23.Megapixel-Kamera sowie eine Frontkamera für Selfies mit 13 Megapixeln. Sony verspricht äußerst kurze Reaktionszeit und Bilder in Profiqualität. Auf seinem 5 Zoll großen Display gibt das Gerät Bilder in Full-HD-Qualität wieder. Der Akku soll bis zu zwei Tage durchhalten.
Sony hatte den frostigen Wind im Smartphone-Geschäft kräftig zu spüren bekommen, konnte zuletzt jedoch wieder einen Gewinn eingefahren. Inzwischen konzentriert sich der japanische Konzern erfolgreich auf wenige Premium-Modelle. [dpa/buhl]
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