Mit dem Xbox Video Store könnte Microsoft groß ins Video-on-Demand-Geschäft einsteigen. Das große Angebot an Filmen und Serien lässt Anbieter wie Maxdome und Lovefilm bereits jetzt hinter sich. Seit Ende letzter Woche ist der Store auch über Webbrowser verfügbar. Allerdings verfügt dieser noch über einige gravierende Schönheitsfehler.
Bereits 2012 hat Microsoft mit dem Xbox Video Store seine eigene Online-Videothek gestartet. Lange Zeit war diese dabei ausschließlich den Nutzern der Xbox 360 vorbehalten gewesen. Nun jedoch bläst das Unternehmen aus Redmond plattformübergreifend zum Angriff auf den Video-on-Demand-Markt: Nur wenige Tage nach dem Start der neuen Multimedia-Konsole Xbox One hat Microsoft seinen Xbox Video Store Ende vergangener Woche auch als ganz normales Video-on-Demand-Portal im Webbrowser gestartet. Damit kann der Video Store ab sofort auch von Millionen von Nutzern an PC oder Tablet verwendet werden und tritt in Konkurrenz zu etablierten VoD-Portalen wie Maxdome, Lovefilm oder Watchever.
Die größte Ähnlichkeit weist der Xbox Video Store jedoch zu Apples eigenem Abruf-Dienst über iTunes auf. Denn im Gegensatz zu Lovefilm, Watchever und Co. bietet Microsoft ähnlich wie Apple kein Abo-Modell, sondern lediglich Filme und Serien gegen Einzelzahlung auf Abruf. Dabei können Nutzer die Serienepisoden entweder einzeln oder Staffelweise buchen – auch hier orientiert man sich offenbar an iTunes.
Preislich bewegt sich der Anbieter dabei weitgehend in dem Bereich, in dem auch andere Anbieter agieren. So kostet ein Kinofilm in SD-Qualität geliehen meist 3,99 Euro, in HD-Qualität 4,99 Euro. Nicht ganz so günstig wird es allerdings, wenn sich der Nutzer einen Film über Xbox Video kaufen möchte. Die Exdended-Version des aktuellen Blockbusters „World War Z“ kostet dabei in SD-Qualität satte 14,99 Euro, in HD 17,99 Euro. Hier kann der Griff zu DVD oder Blu-ray unter Umständen günstiger sein. Hinzu kommt, dass insbesondere bei aktuellen Filmen häufig nur die Kaufoption besteht. Ein weiterer Wehrmutstropfen: In High Definition ist der Xbox Video Store derzeit nur auf Xbox One und Computern mit Windows 8.1 via App nutzbar. Alle anderen Nutzer – und das dürften bei weitem die meisten sein – müssen sich derzeit noch mit SD-Qualität begnügen. Hier muss Microsoft dringend nachbessern.
Immerhin kann sich das Angebot sehen lassen. Mit mehr als 300 000 Filmen und Serien (darunter aktuelle Hits wie „Pacific Rim“, „Olympus has Fallen“ oder „Men of Steel“) platziert sich Microsofts Video-on-Demnad-Angebot direkt an der Spitze. Denn abgesehen von Netflix gibt es zur Zeit kein breiteres Abruf-Angebot. Dabei hat der Xbox Video Store jedoch den großen Vorteil auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz verfügbar zu sein.
Das Angebot des Xbox Video Store über Webbrowser muss sich im Vergleich mit den Wettbewerbern nicht verstecken. Allerdings ist die Nutzung der Online-Videothek derzeit noch mit einigen Kompromissen verbunden. Wenn es Microsoft gelingt, hier nachzubessern, könnte sich die Plattform zu einer echten Konkurrenz zu iTunes und Co. entwickeln.
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